Außenminister Péter Szijjártó bat UNO-Generalsekretär António Guterres, die Großmächte zu Friedensverhandlungen zu drängen. Fotos: Außenministerium

Ukraine-Krieg

Koalition des Friedens

In New York hat sich bei der UNO die Gruppe „Freunde des Friedens“ gebildet. Chinas Außenminister dankte Ungarn als Ideengeber.

Aber dabei ließ es die ungarische Diplomatie nicht bewenden. Außenminister Péter Szijjártó bat UNO-Generalsekretär António Guterres persönlich, die Großmächte USA und Russland darauf zu drängen, endlich miteinander zu verhandeln. Dass die bedeutendsten Akteure der Weltpolitik nicht zum Dialog bereit sind, bezeichnete der Ungar als ein extremes Risiko für die globale Sicherheitslage.

Es gebe jedoch keine Alternative zum Dialog, um die Waffen in der Ukraine nach knapp tausend Tagen Krieg endlich zum Schweigen zu bringen. Die UNO müsse dafür die Plattform bilden, wie das edle Ziel einst bei ihrer Gründung verkündet wurde. Ungarn sei bereit, auch weiterhin seinen Beitrag zu leisten, um bewaffnete Konflikte zu befrieden, wie man es seit langem im Libanon und Kosovo, auf Zypern und in der Westsahara im Rahmen von Friedensmissionen der UNO tut.

Wang Yi: Der Globale Süden will Frieden

Chinas Außenminister Wang Yi hat Ungarn für die Anregung zur Bildung einer Gruppe der Freunde des Friedens gedankt. Diese Gruppe drängt aktiv auf eine Verhandlungslösung in der Ukraine-Krise. Auf der konstituierenden Sitzung der Gruppe zeigte sich Yi beunruhigt über die aktuelle Entwicklung auf dem Schlachtfeld und äußerte sein Bedauern, dass momentan kein Friedensschluss absehbar sei. Dabei würden immer mehr Länder der Welt und insbesondere des sog. „Globalen Südens“ erkennen, es könne keine militärische Lösung geben.

Die neue Gruppierung wolle die Stimme für eine politische Lösung lauter zu Gehör bringen. Der von Brasilien und China gemeinsam vorgelegte Friedensplan finde breite Unterstützung in der Welt. Man dürfe die Hoffnung auf den Frieden nicht aufgeben und muss deeskalierend auftreten.

Nach Informationen des ungarischen Außenministeriums konstituierte sich die Friedensgruppe unter Beteiligung von Staaten wie Saudi-Arabien, Ägypten, Türkei, Mexiko, Kenia, Sambia und Kasachstan. Aus Europa seien neben Ungarn einzig Frankreich und die Schweiz eingeladen worden. Ungarn unterstütze die Initiative, die an einer Lösung für die Ukraine ausgehend vom brasilianisch-chinesischen Friedensplan arbeiten wolle. „Die Welt ist es leid, dass weder die Europäer noch die transatlantische Gemeinschaft in der Lage sind, den Krieg in Europa zu beenden, sondern ganz im Gegenteil sogar noch Öl ins Feuer gießen“, kommentierte Außenminister Péter Szijjártó.

„Donald Trump ist die einzige Hoffnung, die brüchige internationale Sicherheitslage zu stabilisieren“, sagte Außenminister Péter Szijjártó gegenüber Fox News. „Die Präsidentschaftswahlen in den USA können alles grundlegend verändern, sollte Trump gewinnen. Ich traue ihm wie keinem anderen zu, den Konflikt in der Ukraine mit zwei Telefonaten zu beenden.“ Szijjártó verteidigte die Friedensmission von Ministerpräsident Viktor Orbán und wies entschieden den Gedanken zurück, die Ukraine in die NATO aufzunehmen, weil das einen unmittelbaren Konflikt des Verteidigungsbündnisses mit Russland und damit den Dritten Weltkrieg heraufbeschwören könnte.

Frieden
Die konstituierende Sitzung der Friedensgruppe unter Führung Chinas und Brasiliens.

4 Antworten auf “Koalition des Friedens

  1. Wenn man es lesen will, sollte man sich beeilen! Es könnte sein, dass der Artikel später hinter einer Bezahlschranke verschwindet:

    „Es ist weniger ein Schlag gegen die Hisbollah, als vielmehr gegen Iran“ Der Experte Makram Rabah erklärt, ob es nach der Tötung von Hisbollah-Chef Nasrallah zum Regionalkrieg kommen könnte und wie es im Libanon weitergeht.

    https://www.handelsblatt.com/politik/international/krieg-im-nahen-osten-es-ist-weniger-ein-schlag-gegen-die-hisbollah-als-vielmehr-gegen-iran/100074104.html

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    1. Hisbollah und Hamas sind beide Terrororganisationen. Sie terrorisieren nicht nur Israel sondern die Araber auch. So lange, dass sie nicht von Vernichtung Israel abschwören, so lange, bis die Araber finanzielle Vorteile von Terror (Rente) haben, wie soll eine Vereinbarung aussehen.
      Ob es sich human anhört oder nicht. Der Judenstaat kann sich nicht erlauben nur noch einmal zu verlieren. Dann sind sie im Meer.
      Hat Israel sein Unschuld verloren. Ja.
      Schlimm, was mit Libanon passiert, seit Hisbollah das Staatsgewalt übernommen hat. In einem Land, wo Juden, Araber und Christen bis 85 friedlich miteinander gelebt haben.

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