Szijjártó
Außenminister Péter Szijjártó auf dem Weg zum Tagungsort: „Um immer neue Opfer und Zerstörungen zu vermeiden, muss endlich die Diplomatie die Führungsrolle übernehmen.“ Fotos: Außenministerium

Szijjártó zu EU-Außenministern:

„Dem Frieden kein Stückchen näher“

„Auf die kritische Lage der Ukraine reagieren die EU-Diplomaten, als wollten sie einen Weltkrieg losbrechen.“ Diesen Eindruck vermittelte Außenminister Péter Szijjártó vom Treffen mit seinen Amtskollegen am Montag in Luxemburg.
Szijjártó
Außenminister Péter Szijjártó: „All die Waffenlieferungen haben die Ukraine dem Frieden nicht näher gebracht.“

„Da wird eine Strategie der Waffenlieferungen angestrengt, die seit zwei Jahren vollkommen gescheitert ist.“ Fast ausnahmslos werde von immer neuen Waffen geredet, verzweifelt würden die Vorräte aus den Lagern „zusammengekratzt“. Szijjártó stellte einmal mehr klar: „All die Waffenlieferungen haben die Ukraine dem Frieden nicht näher gebracht. Ganz im Gegenteil wird damit nur der Krieg verlängert, ganz zu schweigen vom Risiko einer Eskalation zum Weltkrieg.“ Er verurteilte die „Auktionsstimmung“, wonach die EU versucht, die Ansagen von NATO und USA zum Ukraine-Beistand noch zu überbieten.

Szijjártó: „Alle müssen am Tisch Platz nehmen!“

„Um immer neue Opfer und Zerstörungen zu vermeiden, muss endlich die Diplomatie die Führungsrolle übernehmen.“ Ungarn sei bereit, jeden beliebigen Friedensplan zu diskutieren. Gleichzeitig warnte der Außenminister, Friedenskonferenzen hätten nur dann Aussicht auf Erfolg, „wenn am Tisch alle Platz nehmen, die in den Ukraine-Krieg involviert sind“. Damit spielte Szijjártó sehr wahrscheinlich auf die für Juni geplante Friedenskonferenz in der Schweiz an, zu der Russland nicht eingeladen wurde.

„Es ist nicht nachzuvollziehen, warum man in Brüssel

und vielen anderen EU-Hauptstädten glaubt,

dies sei ‚unser‘ Krieg.

Das ist nicht nur gefährlich, sondern auch falsch,

denn kein EU- und kein NATO-Mitgliedstaat

wurde angegriffen.“

Kiews „Hexenjagd gegen ungarische Unternehmen“

Ungarn blockiert weiterhin Gelder aus dem sog. EU-Friedensfonds. Das gelte solange, wie die ukrainischen Behörden ihre Hexenjagd gegen ungarische Unternehmen nicht einstellen. Nachdem die OTP Bank lange Zeit als „Unterstützer des Krieges“ auf einer Schwarzen Liste geführt wurde, gebe es aktuell Bestrebungen, dem Pharmakonzern Richter die Genehmigung für den Vertrieb einer Reihe von Medikamenten zu entziehen.

Der Außenminister protestierte gegen die Diskriminierung ungarischer Firmen und verwies auf den Umstand, dass es keinerlei Sanktionen auf dem Gebiet der Pharmaindustrie gebe. Deshalb sei es an den Haaren herbeigezogen, dass sich Kiew an geschäftlichen Aktivitäten von Richter in Russland störe.

Einverständnis zum Iran

Zur Lage im Nahen Osten merkte der ungarische Chefdiplomat an, nun zeichne sich in der EU Einverständnis bezüglich einer Ausweitung der Sanktionen gegen den Iran ab. Szijjártó lobte zugleich das verantwortungsbewusste Verhalten der arabischen Staaten und sprach sich dafür aus, jede Eskalation in dem Konflikt zu vermeiden und die Stabilität der Region zu bewahren.

5 Antworten auf “„Dem Frieden kein Stückchen näher“

  1. Panik in Brüssel, Washington, Oslo, Berlin, Paris…. War alles vorhersehbar, was nun geschieht. Dazu brauchte man nur gesunden Menschenverstand und Freiheit von linker Ideologie, welche das Mittel der Indoktrination durch Staatsmedien und die militärischen Gewalt präferiert.

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  2. Zitat: „Da wird eine Strategie der Waffenlieferungen angestrengt, die seit zwei Jahren vollkommen gescheitert ist.“

    Die Kräfte, die diesen über die Ukraine geführten Krieg gegen Russland losgetreten haben, werden das Scheitern der Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine sicherlich bedauern, schließlich wollen sie die unermesslichen Ressourcen Russlands haben, um auch in Zukunft eine führende Machtposition halten zu können. Ob die EU dabei untergeht, spielt für diese Leute dabei absolut keine Rolle.

    Einen großen, bzw. einen Weltkrieg wird es m.E. aber trotzdem nicht geben. Der Grund dafür ist der, dass niemand garantieren kann, dass solch ein Krieg schließlich nuklear geführt würde. Das bedeutet, dass es auch für die superreichen Oligarchen und ihre Familien, die diese Kriege initiieren, keinen sicheren Ort auf der Erde mehr geben würde, an dem sie überleben könnten.

    Fortsetzung folgt…

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    1. Es ist also der Selbsterhaltungstrieb, der einen großen Krieg verhindert. Jedenfalls solange wichtige Entscheidungsträger bei Verstand sind und bleiben. Das es die immer noch gibt, ja sogar im sogenannten “Tiefen Staat” bzw. DeepState, und auch im Pentagon, wo man sich über Anordnungen Bidens hinweggesetzt hat, zeigt eindrucksvoll die aktuell von Pepe Escobar beschriebene Entwicklung bezüglich des Israel-Iran-Konflikts…
      https://freedert.online/meinung/203176-wie-iran-sich-von-strategischen-geduld-hin-zu-einer-ernsthaften-abschreckung-ueberging/

      Fortsetzung folgt…

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      1. Zitat eines DeepState-Verfechters: “Das könnte dazu führen, dass das Gebiet als Region der Ölförderung endgültig zum Erliegen kommt und der Ölpreis auf ein astronomisches Niveau ansteigen wird, was in der Folge die globale Finanzstruktur zum Einsturz bringen könnte. Es ist vorstellbar, dass das Bankensystem der USA ebenfalls zusammenbrechen könnte, sollte der Ölpreis auf 900 US-Dollar pro Barrel ansteigen, nachdem die Versorgung mit Öl aus dem Nahen Osten gekappt oder gar zerstört wurde.”

        Auch Seymour Hersh hat über den Israel-Iran-Konflikt geschrieben…
        https://seymourhersh.substack.com/p/a-military-solution-to-a-political

        PS: Hersh und Escobar gehören zu den z.Zt. bedeutendsten investigativen Journalisten überhaupt.

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4. November 2024 12:06 Uhr