OECD
Steuerkeil im Visier
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Laut OECD-Studie „Taxing Wages 2023“ ergab sich in den 38 untersuchten Mitgliedstaaten eine durchschnittliche Steuerbelastung von 34,6% im Falle von alleinstehenden Durchschnittsverdienern. In Ungarn nahm dieser sog. Steuerkeil zwar um zwei Punkte ab (nach knapp 1,5 Punkten in den letzten beiden Jahren), mit 41,2% Steuern auf Arbeit liegt das Land aber weiterhin markant über dem OECD-Durchschnitt. Immerhin bedeuten die neuen Zahlen, dass Ungarn im Steuerwettbewerb nicht mehr nur zu Deutschland, Österreich, Frankreich oder Italien einen Vorteil vorweisen kann, sondern auch gegenüber der Slowakei. Tschechien mit knapp 40% und vor allem Polen mit einer Belastung noch unter dem OECD-Durchschnitt bleiben für die ungarische Wirtschaftspolitik allerdings Maßstab. Verbessern konnte Ungarn seine Position dank der sinkenden Sozialabgaben und dem Auslaufen der Berufsbildungsabgabe.
Eine bessere Position hält das Land beim Vergleich der steuerlichen Belastung von Familien. Bei Alleinverdiener-Haushalten mit zwei Kindern erreicht der ungarische Steuerkeil noch immer 30%, gemessen an einer durchschnittlichen Belastung dieses Haushaltstyps in der OECD von 25,6%. Interessant ist zudem, dass der Steuervorteil dieser Familien gegenüber Alleinstehenden im vergangenen Jahr um rund 1,5 Punkte nachließ.
