NATO
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Der ungarische Chefdiplomat nahm am Sonntag an informellen Gesprächen der NATO-Außenminister in Berlin teil.
Das Verteidigungsbündnis müsse dabei aber auch die Sensibilitäten der Türkei im Auge behalten. Zum neuen strategischen Grundsatzdokument der NATO merkte Szijjártó an, die Sicherheitsherausforderungen kämen nicht allein aus dem Osten, sondern ebenso aus Richtung Süden, mittels Terrorismus und illegaler Einwanderung. Terrororganisationen versuchten auszunutzen, dass sich Europas Aufmerksamkeit auf die Ukraine konzentriere. Zudem könnte der Ausfall Russlands und der Ukraine als globale Getreideexporteure die Hungersnot in ohnehin instabilen Regionen verschärfen. Das aber käme den Terroristen entgegen und könnte eine neue Migrationswelle auslösen.
Laute Stimme des gesunden Menschenverstandes
Zum Ukraine-Krieg konstatierte der Außenminister zufrieden, der offizielle NATO-Standpunkt sei deckungsgleich mit der ungarischen Position. Es sei eine „ausgesprochen gute Nachricht“, dass die größten Mitglieder des Bündnisses alles tun wollen, damit sich der Konflikt nicht ausweitet bzw. NATO und Russland eine direkte Konfrontation vermeiden. „Zum Glück ist die Stimme des gesunden Menschenverstandes laut genug“, sagte Szijjártó. Ungarn wolle schnellstmöglich Frieden und befinde sich als Nachbar der Ukraine in einer „speziellen“ Lage. Um eine Eskalation und „tragische Folgen eventueller Missverständnisse“ zu verhindern, müsse die „strategische Kommunikation“ mit Russland aufrechterhalten werden. In diesem Sinne könne es Ungarn nur begrüßen, dass die Verteidigungsminister der USA und Russlands dieser Tage miteinander telefonierten.
Jeder ukrainische Flüchtling wird versorgt
Mittlerweile sind 700.000 Ukrainer nach Ungarn geflohen. „Selbstverständlich lassen wir jeden ins Land, der vor dem Krieg flieht, und versorgen all diese Menschen.“ Aus der „Dynamik“ des Krieges folge, dass die Zahl der Flüchtlinge noch immer nicht abnehme. Täglich passieren mehr als 10.000 Ukrainer die Grenzen zu Ungarn, die Zahl der Asylanträge nähert sich 22.000 an.