Ukraine
Außenminister Péter Szijjártó zusammen mit seinem weißrussischen Amtskollegen Sergej Alejnik: "Ungarn tritt für weniger Sanktionen und mehr Zusammenarbeit ein." Fotos: Außenministerium

Szijjártó in Minsk:

Sinnloses Leiden in der Ukraine beenden!

Außenminister Péter Szijjártó hat am Mittwoch auch in Minsk die Eskalationsspirale im russisch-ukrainischen Konflikt beklagt.

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem weißrussischen Amtskollegen Sergej Alejnik erklärte der ungarische Außenminister, beide Länder würden als Nachbarn der Ukraine tagtäglich mit den dramatischen Folgen des Krieges konfrontiert.

Nur Tote und Zerstörung!

Es werde keinen Sieger auf dem Schlachtfeld geben, dort bleiben nur Tote und Zerstörung zurück, wiederholte Szijjártó die bekannte ungarische Position. „Uns in Ungarn lassen Erklärungen erschauern, die auf eine Eskalation setzen, wo es darum geht, Soldaten aus EU- oder NATO-Staaten zu entsenden, eine allgemeine Wehrpflicht einzuführen oder gar Atomwaffen einzusetzen.“

Szijjártó habe Alejnik gebeten, auch Belarus solle alles unternehmen, um Verhandlungslösungen zu finden und das sinnlose Leiden in der Ukraine zu beenden. Ungarn trete für weniger Sanktionen und mehr Zusammenarbeit ein.

80% der Erdölversorgung Ungarns

Belarus bleibt ein wichtiger Handelspartner für Ungarn, ob für Lebensmittelexporteure oder die Pharmakonzerne. Als Transitland sichert es rund 80% der Erdölversorgung Ungarns zu; im vergangenen Jahr insgesamt 4,5 Mio. t Rohöl, im laufenden Jahr bisher 2 Mio. t. „Unsere Ölversorgung können wir nicht aus politischen Gründen, sondern rein physisch nicht anders sicherstellen. Denn Kroatien hat nicht die Kapazitäten, sondern nur die Transitgebühren (drastisch) erhöht“, erläuterte Szijjártó einen Zusammenhang, den die EU-Kommission in Brüssel gewöhnlich überhört.

Gestützt auf eine Kooperationsvereinbarung zur Nuklearenergie hofft der Minister auf eine direkte Beteiligung von Firmen aus Belarus am Projekt AKW Paks II.

13 Antworten auf “Sinnloses Leiden in der Ukraine beenden!

  1. Es ist skandalös und infam, dass die Ukrainer, die eigentlich gar nicht gegen Russland kämpfen wollen, von einer vom Westen fremdgesteuerten Regierung dazu gezwungen werden.

    Für die jungen Männer in der Ukraine muss das so schrecklich sein, dass ich mir das gar nicht vorstellen möchte. Nicht mehr auf die Strasse gehen zu können, um nicht mit der Rekrutierung zum Sterben selektiert und abtransportiert zu werden, wobei man sich dem einzig durch Untertauchen oder Flucht aus dem Land entziehen kann. Ein schrecklicher Albtraum.

    Vor dem US-Putsch 2014 wäre da niemand auf die Idee gekommen, gegen Russland zu kämpfen, geschweige denn mit Angriffen auf das russische ICBM-Frühwarnsystem einen möglichen Atomkrieg in Europa zu provozieren.

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    1. Wenn man bedenkt, die NATO wurde von den ex Kolonialmächten gegründet. Ich zähle dazu die USA und Australien auch. Es ist kein Wunder, dass das größte Teil der Ländern gerade nicht auf Nato Seite steht. Sie wollen sich nicht weiterhin unterwerfen. Die Welt ist multipolar geworden. Bei dem Jugoslavien Krieg hat Nato endgültig sein Gesicht verloren.
      Kein Verteidigungs Pakt sondern USA Vasall. Kein Nato Land wurde je angegriffen. Umgekehrt schon

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  2. Die Westpropaganda läuft auf Hochtouren, um der Bevölkerung im Westen vorzugaukeln, die Ukraine könne gegen Russland siegen. So soll z.B. die vom Westen initiierte Diskussion, westliche Waffen auch gegen Ziele auf russischem Territorium einsetzen zu dürfen, den Eindruck erwecken, dass die Ukraine nur deshalb nicht siegen könne, weil sie westliche Waffen nicht direkt gegen russisches Gebiet einsetzen dürfe.
    Dabei wird allerdings unterschlagen, dass westliche Waffen schon längst gegen Ziele auf russischem Gebiet eingesetzt werden, wie die vielen Meldungen über ukrainische Angriffe auf zivile Ziele in der russischen Oblast Belgorod, sowie die jüngsten Angriffe auf das russische Frühwarnsystem gegen anfliegende Interkontinentalraketen (ICBM) unwiderlegbar beweisen.

    siehe Fortsetzung unten…

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    1. Die Ukraine kann niemals gegen Russland gewinnen, auch wenn sie theoretisch noch 100 Jahre weiterkämpfen könnten. Das hat damit zu tun, dass Russland praktisch über ungegrenzte Ressourcen verfügt, die der Westen nicht hat. Dieser Ressourcenreichtum ist es auch, der als Ursache für diesen Krieg zu betrachten ist. Denn den muss der Westen unbedingt haben, wenn er auf der globalen Bühne auch in fernerer Zukunft noch eine bedeutende, bzw. führende Rolle spielen will. Ohne diese Ressourcen wird die Macht des Westens zwangsläufig versiegen, auch wenn es gelingen sollte, andere Länder, die über Ressourcen verfügen, auszurauben, wobei sie z.Zt. dabei sind, über explodierende Energiepreise die EU auszurauben, indem sie unsere Industrie mit niedrigen Energiepreisen in die USA locken.

      siehe Fortsetzung unten…

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      1. Analysten aus aller Welt ziehen folgende Schlüsse aus diesen Gegebenheiten: Die “Bemühungen” der Ukraine reichen nicht, Russland zu besiegen. Aber sie reichen allemal dazu aus, Russland soweit zu provozieren, dass es zu einem atomaren Schlagabtausch zwischen Westeuropa und Russland kommen könnte, womit die US-Falken ihr eigentliches Ziel erreicht hätten: Einen auf Europa begrenzten Atomkrieg. Davon träumen die US-Kriegsstrategen schon seit Jahrzehnten, denn das würde Russland ihrer Ansicht nach soweit schwächen, dass die Zerstückelung und Ausbeutung Russlands möglich würde.

        Das darf niemals Wirklichkeit werden. Das wissen auch Politiker wie Robert Fico, Victor Orban oder Peter Szijjarto. Deshalb arbeiten sie daran, diese Pläne zu verhindern. Ob sie dem wachsenden Druck der Kriegskoalition standhalten können, ist allerdings ungewiss.

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        1. Sehr viel detaillierter wird das in diesem exzellenten Artikel vom Fassadenkratzer beschrieben: “Europa im Zangengriff von Militär und Kapital der USA”…

          https://fassadenkratzer.de/2024/05/31/europa-im-zangengriff-von-militar-und-kapital-der-usa/

          Diese US-kritische Lektüre sollte nicht vergessen machen, dass es nicht die US-Bevölkerung ist, die das tut. Wer mal in die USA war, weiß, dass die Menschen dort sehr hilfsbereit sind und schon mal alles stehen und liegen lassen, um Menschen in Schwierigkeiten zu helfen. So habe ich es jedenfalls selbst erlebt, unten in Louisiana, in Bell Chase, etwas südlich von New Orleans.
          Nein, es sind die geld- und machtgierigen Oligarchen, die für all diese Kriege und das damit verbundene Elend in der Welt verantwortlich sind.

          Es sind gerade die Russen, die dafür bekannt sind, genau das zu tun. Sie unterscheiden stets zwischen Bevölkerung und Regierung. Sie sagen niemals “die Deutschen wollen den Krieg”, sie sagen “die deutsche Regierung will den Krieg”

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          1. Egal wie weit man in die Geschichte zurückblickt, man wird schwerlich einen Fall finden, wo es die Bevölkerung war, die einen Krieg wollte. Es ist immer die Regierung, die Obrigkeit, die für die Kriege dieser Welt verantwortlich sind.

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  3. Noch einmal: Die freien Wahlen, die es vor 2014 gab, brachten in der halben Ukraine eine großer Mehrheit für die rußlandfreundliche “Partei der Regionen”. Die Ukraine besteht also aus zwei etwa gleich großen ganz gegensätzlichen Ländern unter einem Zwangsdach, und das rußlandfreundliche Land wird seit 2014 brutal unterjocht. Janukowitsch wurde 2010 frei gewählt und gewann die Wahl insgesamt knapp, was nicht zu seinen Gunsten manipuliert sein kann, denn bei der Wahl stand ja Timoschenko noch an der Spitze. Aber seine Feinde warteten die nächste Wahl nicht ab, sondern putschten mit der Begründung, daß er dem Westen nicht gehorchte. Korruption bestand vorher und heute auch, aber der Westen findet das natürlich bei seinen Marionetten in Ordnung.
    Das Abkommen von Minsk war von westlicher Seite nur eine Finte, um Rußland bald niedermachen zu können, weil es sich dem Westen nicht freiwillig unterwirft. Merkel und Hollande haben es heute zugegeben.

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  4. Europa ist in die Phase der Kriegsvorbereitung mit Russland eingetreten

    Eine Meldung der russischen Nachrichtenagentur TASS über die Aussagen von Victor Orban im ungarischen Radio – Übersetzt vom Anti-Spiegel…

    https://anti-spiegel.ru/2024/orban-europa-ist-in-die-phase-der-kriegsvorbereitung-mit-russland-eingetreten/

    “Orban zufolge gibt es jede Woche mehr und mehr Anzeichen dafür, dass sich die EU und die NATO auf ein militärisches Vorgehen vorbereiten. Der Regierungschef stellte fest, dass „man nicht in einem Schritt in einen Krieg eintritt“. „Es gibt drei Phasen: Diskussion, Vorbereitung und Zerstörung. Jetzt sind wir dabei, die Diskussion abzuschließen und sind in der Vorbereitungsphase. Wir sind ein paar Zentimeter von der Vernichtung entfernt“, sagte er.”

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    1. Ob Deutschland es nicht weiß? Im Fall in dem Deutschland Russland angreift- tut schon- ist der 4plus 2 Vertrag Geschichte. Russland darf ex DDR besetzen. Nato kann nichts machen. Das Recht laut Vertrag auf Seite Russlands . Ist ES das Ziel? Schon vor 1 Jahr habe ich Regierung -Dienste dementsprechend sich äußern gelesen.

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