Großprojekt mit China
Serben warten ungeduldig
Bekanntlich kündigte Serbiens Präsident Aleksandar Vucic kürzlich an, auf dem serbischen Abschnitt zwischen Belgrad und der Grenzstadt Subotica (Szabadka) werde der Verkehr offiziell am 24. November aufgenommen. Wie die MSZP herausstreicht, habe Serbien den Fertigstellungstermin damit um ein ganzes Jahr vorverlegt! Die 185 km von der Hauptstadt bis zur Grenze könnten Züge künftig in nur 70 Minuten bewältigen. Für die Gesamtstrecke Belgrad-Budapest werden 2:40 h angesetzt.
Die Karten aufdecken!
Die Sozialisten forderten die Orbán-Regierung wiederholt auf, ihre Karten aufzudecken, wann endlich auch auf der ungarischen Seite mit einer Fertigstellung des seit 2014 (!) angekündigten Großprojekts gerechnet werden kann. Nach zahlreichen Verzögerungen wurden die Bauarbeiten im Jahre 2021 offiziell aufgenommen. Von Budapest bis zur Südgrenze sind 165 km Schienen zu modernisieren; die Finanzierung wird zu 85% aus einem chinesischen Kredit bestritten. Ursprünglich sollte die Strecke, die auf ungarischer Seite mit einer Spitzengeschwindigkeit von 160 km/h geplant wurde (im Vergleich zu 200 km/h auf der serbischen Seite), bereits 2017 fertiggestellt sein.
Teure Verstimmung
Das auf 1,7 Mrd. Euro veranschlagte Projekt wurde von der MÁV gemeinsam mit chinesischen Partnern und Baufirmen des Mészáros-Imperiums geplant und umgesetzt. Dabei soll nicht alles reibungslos gelaufen sein; es gab sogar Gerüchte von einem zwischenzeitlichen Baustopp. Verkehrsminister János Lázár vermeidet klare Aussagen zu dem Thema, während Vucic zuletzt in einem Interview für chinesische Medien äußerte, er wäre schon glücklich, wenn „unsere ungarischen Freunde“ ihren Abschnitt bis Anfang 2026 fertigstellen.