Illegale Einwanderung
Selbstjustiz ist nicht erwünscht
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Der 20-Jährige lebt mit seiner Partnerin auf einem Einzelgehöft bei Csengele, nördlich von Szeged. Eines Nachts gegen halb drei, mitten im November 2021, wurde der Mann durch das Bellen seiner Wachhunde geweckt. Er schaute nach dem Rechten und wurde in der Dunkelheit einer Gruppe Männer gewahr, die auf einen Wald unweit vom Gehöft zusteuerten.
Erst zugeschlagen, dann Erste Hilfe geleistet
Der Ungar schlich sich von hinten heran und schlug den am Ende der Gruppe laufenden Mann mit einem Stock nieder. Mit zwei harten Schlägen auf den Kopf streckte er sein Opfer nieder, das sofort zu bluten begann. Der junge Mann rief nun selbst die Rettungskräfte zu Hilfe und begann, die klaffende Wunde des niedergeschlagenen Marokkaners zu verarzten. Der illegale Grenzverletzer musste eine Woche im Krankenhaus zubringen und hatte großes Glück, dass der erlittene Schädelbruch keine ernsteren Folgen hatte.
Tat bereut
Der junge Mann bereute seine Tat, wurde vom Gerichtshof Szeged aber wegen der schweren, lebensgefährlichen Körperverletzung zu 1,5 Jahren Gefängnis verurteilt. Das in erster Instanz vorgehende Gericht setzte diese Strafe dabei für zwei Jahre zur Bewährung aus. Erleichtert aufatmen kann der Täter aber deshalb noch nicht, denn die Staatsanwaltschaft legte Berufung ein: Sie plädiert auf einen härteren Straftatbestand und eine entsprechend zu vollziehende Freiheitsstrafe.
Grenzzaun hält nicht alle zurück
Csengele liegt etwa 50 km von der Südgrenze Ungarns zu Serbien entfernt. Obwohl diese Grenze durch einen 5 m hohen Doppelzaun gesichert ist und die Grenzer allein im vergangenen Jahr mehr als eine Viertel Million illegale Grenzübertritte vereiteln konnten, schaffen es Tausende illegale Migranten ins Land und nicht wenige von ihnen weiter bis nach Österreich.
