Hochschulen
Sechs Klagen gegen Brüssel
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Die 21 ungarischen Universitäten, die den Modellwechsel umgesetzt haben, schneiden in internationalen Hochschulrankings zunehmend besser ab. „Der Stiftungscharakter hat die Hochschulen flexibler, berechenbarer und leistungsorientierter gemacht“, erklärte der für Kultur und Innovation zuständige Minister. Balázs Hankó betonte bei einem Vortrag am Montag in Budapest, der Modellwechsel sei von den Universitäten selbst angeregt worden, Brüssel habe also keinen Streit mit der Regierung, sondern mit den Senatsgremien der Unis. Sechs von denen klagen derzeit gegen Brüssel wegen „der diskriminierenden Entscheidung des Ausschlusses ungarischer Studenten und Forscher, die jeder rechtlichen Grundlage entbehrt“.
Flexibler und besser
Laut den beiden relevantesten internationalen Hochschulrankings (QS und Times Higher Education) gehören heute zwölf ungarische Universitäten zu den besten 5% der Welt, die Semmelweis-Universität sogar zu den besten 1%. Gleich sieben der 1.000 besten Universitäten der Welt sind ungarisch. In dieser Woche wird das Parlament über jenen Gesetzentwurf abstimmen, der die Amtszeit des Kuratoriums im Einklang mit der sechsjährigen Förderperiode befristet sowie die Regelung persönlicher Interessenkonflikte umfasst. Die Regierung war schon vor einem Jahr bereit, in diesen Fragen mit Brüssel zusammenzuarbeiten, doch hat seitdem keine Antwort erhalten. Der Gesetzentwurf wurde mit einer Klausel versehen, die erst wirksam wird, wenn Brüssel ungarische Jugendliche wieder in die Programme Erasmus und Horizon aufnimmt.
„Brüssel wird uns nicht diktieren“
Gleichzeitig betonte Hankó, dass die Regierung niemals Vorgaben aus Brüssel akzeptieren wird, wonach Rektoren aus den Kuratorien ausgeschlossen werden und internationale NGO bestimmen sollen, wer in den Leitungsgremien der Hochschulen sitzen darf. In den letzten zwei Jahren wurden mehr als 100.000 junge Menschen immatrikuliert ; in technischen, naturwissenschaftlichen, Lehramts-, Agrar-, Ingenieur- und Informatikstudiengängen gab es zweistellige Zuwächse, jeder zweite Student studiert heute an Hochschulen außerhalb von Budapest.