Botschafter David Pressman – hier auf einer Veranstaltung Anfang Januar – drehte die Logik der Orbán-Regierung um. Foto: MTI/ Tamás Kovács

Kritik des US-Botschafters:

Putin soll Frieden machen!

„Ungarns Regierung spricht so gerne von einem zügigen Friedensschluss. Wir schließen uns dem Aufruf an, der aber bitte schön an Wladimir Putin zu richten ist“,...

…erklärte der US-Botschafter in Budapest, David Pressman. Außenminister Péter Szijjártó konterte die Bemerkungen alsbald.

Das Brüsseler Magazin „Politico“ zitierte den Botschafter, der beklagte, die Orbán-Regierung würde vom Verurteilen der Sanktionen bis zur Akzeptanz russischer Vorschläge für Feuerpausen eine Politik durchzudrücken versuchen, wie sie Putin verfolge.

Mehr als kurzsichtiges politisches Kalkül

Zum Teil lasse sich diese Haltung innenpolitisch erklären, nämlich als Ablenkung von den wirtschaftlichen Problemen Ungarns. Die Orbán-Rhetorik sei aber nicht nur ein auf kurze Sicht angelegtes politisches Kalkül; vielmehr wolle der Ministerpräsident die seit langem bestehenden guten Beziehungen zum Kreml hinüberretten. Während die westlichen Verbündeten die Militärhilfe für die Ukraine auszubauen versuchen, hält Ungarn felsenfest an seinem Standpunkt fest, Kiew sollte den Widerstand beenden.

Szijjártó: „Das ist vollkommen uninteressant“

Auf einer Pressekonferenz am Donnerstag zu den Aussagen von Pressman befragt stellte Außenminister Péter Szijjártó klar, es sei „vollkommen uninteressant, was dieser oder irgendein anderer Botschafter über die ungarische Innenpolitik denkt“. Es stehe Botschaftern nun mal nicht zu, sich in die inneren Angelegenheiten ihres Gastlandes einzumischen. „Wenn er seinen Aufenthalt in Ungarn darauf verwenden will, die Tätigkeit einer Regierung zu bewerten, die von den Ungarn mit eindeutiger Mehrheit gewählt wurde, dann wird es sehr schwer für ihn werden, erfolgreich für eine vertiefte Zusammenarbeit der beiden Länder zu arbeiten“, fügte der Minister hinzu und forderte erneut dazu auf, sich gegenseitig zu respektieren.

2022 wurde Geld schlecht angelegt

„Ungarn ist ein souveränes Land, dem niemand von außen hineinredet, wie wir zu leben haben.“ Die Bürger könnten  selbst entscheiden, ob die Regierung ihre Arbeit gut macht, und dies bei den nächsten anstehenden Parlamentswahlen zum Ausdruck bringen. „So wie es 2022 wieder geschah, auch wenn man anderswo – vielleicht sogar in dem Land, aus dem der Herr Botschafter entsandt wurde –, einen anderen Wahlausgang anregen und gleich noch finanzieren wollte. Wer auch immer das viele Geld in Bewegung setzte, um Ungarn eine Regierung zu verpassen, die nicht die ungarischen Interessen vertritt, hat sein Geld schlecht angelegt.“

20 Antworten auf “Putin soll Frieden machen!

  1. Der Botschafter ist natürlich ein Propagandist des US-Imperialismus, sonst hätte er seinen Posten nicht. Seine Seite lehnt ja jeden Kompromiß für das seit 2014 von dem Kiewer Putschregime unterdrückte Neurußland kategorisch ab und besteht vollkommen auf dieser Unterdrückung, und auf der damit verbundenen Hochrüstung gegen Rußland, die der westliche Zweck des Minsker Abkommens war, wie nun von ganz oben zugegeben. Nicht Putin ist gefordert, Frieden zu machen, sondern Selenski und die im Westen regierenden Multis, die Joe Biden an den Fäden halten.

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  2. Die Wahlbetrüger und Bankrotteure um Gyurcsány, die nun eine lächerliche Schattenregierung aufgestellt haben, haben haufenweise Dollar aus Amerika erhalten. Alles für die Katz, Herr Botschafter. Können Sie schon UNgarisch?

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  3. Ein Botschafter hat die Interessen seines Landes zu vertreten – dazu gehört auch die Politik des Partnerlandes zu kommentieren.
    Ein Botschafter ist kein Gast, sondern ein Vertreter seines Landes.

    Wenn Szijjártó seinen Job nur so versteht, dass er großspurig die Partner Ungarns zu verärgern, dann macht er einen sehr sehr schlechten Job.

    Wie Demokratie und Außenpolitik funktionieren, zeigt sich aktuell auch am Beispiel der US-Senatoren von Demokraten und Republikanern, die Erdoğan unter Druck setzen werden, wenn dieser den Nato-Beitritt von Schweden und Finnland weiterhin verhindert.

    Wer sich ständig gegen alle anderen stellt, wird am Ende große Nachteile erleiden.

    Dies zeigt sich aktuell auch an der wirtschaftlichen Situation Ungarns, die sich durch den Konflikt mit der EU nur noch verschärft hat.

    Witzig ist ja auch immer, dass Szijjártó wirklich glaubt in Augenhöhe mit der EU und den USA zu sein. 😉

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      1. Was ich weiß, dass es zu Russlands großer Armee sehr klare und deutliche parallelen zu Maos “Großer Sprung nach vorn” gibt, an dessen Ende eine Hungersnot stand.

        Korruption wie in Russland zerfrisst alles, während der Führung ein strahlendes Bild präsentiert wird.
        Die vielen Panzer aus Sowjetzeiten, über die Russland noch verfügen soll, stehen nur auf dem Papier.
        Bezahlte Wartungsarbeiten für einen Panzer sind in der Realität Wartungsarbeiten an den SUVs der Vorgesetzten.
        Erhält eine Kasserne neue Fenster, erhalten auch die Häuser der Offiziere schöne neue Fenster.
        Gut bezahlte Offiziersposten gehen selbstverständlich an Familienmitglieder, die dann anderes zu tun haben.
        usw.

        https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/General-Freuding-Russland-ist-auf-Front-Ausdehnung-nicht-eingestellt-article23885090.html

        https://www.youtube.com/watch?v=8N4GIoRYuFQ

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      1. Diese rein nach innen und auf den eigenen Machterhalt ausgerichtete Außenpolitik schadet dem Land.
        Eine Regierung, die sich isoliert und mit wichtigen Partnern auf Konfrontationskurs geht, isoliert auch das Land.

        Die Orban-Regierung glaubt, sie können zwischen Russland, China und dem Westens herumtanzen, wird dann aber von diesen zertreten, da sie den kleinen Fidesz schlicht übersieht.
        Ganz verzweifelt versucht die Orban-Regierung bei Einstimmigkeitsentscheidungen von Nato und EU noch irgendwie Aufmerksamkeit zu erhaschen.
        Selbst Putin hat nun bemerkt, dass er die Orban-Regierung nicht mehr dazu nutzen kann, die EU und die Nato zu spalten, denn Fidesz ist mittlerweile außen vor.

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  4. Donnerwetter, solch einen argumentativ festen Außenminister, wie es der Herr Szijjarto darstellt, möchten ebenfalls viele deutsche Bürger haben wollen. Denn die vielen schädlichen und nutzlosen EU-Sanktionen schaden nur den hilflosen EU-Staaten ungemein. Wer will eigentlich ein zahlender Partner dieser korrupten und undemokratischen Ukraine sein?
    Es wird höchste Zeit, dass Friedensverhandlungen zwischen der USA und Russland von kompetenter Seite anberaumt werden. Wozu haben wir eigentlich eine UNO ??
    Leider kann sich der militärische Konflikt noch weiter hinauszögern, wenn man sich die Analyse von H. Professor Dr. E. Hamer einmal ansieht: https://www.pi-news.net/2023/02/titan-krieg-in-der-ukraine/ .

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    1. Einen Außenminister der Deutschland ins Abseits bugsiert und isoliert?
      Wollen Sie das?

      Wenn Russland jeglich Verhandlungsangebote ablehnt, weilo Putin auf einen militärischen Sieg setzt, können Sie Friedensverhandlungen fordern, so lange Sie wollen.
      Zudem ist es Ihnen vielleicht entgangen:
      In der Ukraine kämpfen keine US-Amerikaner.
      In der Ukraine kämpfen Ukrainer mit sowjetischen Waffen gegen Russen mit sowjetischen Waffen.

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      1. Aha. Deutschlands feministische Außenministerin hat eben Russland den Krieg erklärt.
        Der Herr Botschafter der USA agiert gar nicht im Interesse der USA. Mit diesen Statements findet er in Ungar kaum Freunde und für jedermann klar wird, dass er unfähig sein Amt auszuführen.
        Darüber hinaus ist er nicht gut informiert. Erst zu nehmende USA Strategen finden gar nicht, dass die Ukraine gewinnen MUSS. Darüber hinaus, die USA hat Putin ANGEBOTEN 20 % der Ukraine für Frieden – also die USA hat sich entlarvt, SIE VERFÜGT über das Land und dicht die Ukrainer selbst – also Ukraine ist kein souveränes Staat.
        Es kommt dazu, dass in der USA – etwas spät, aber immerhin, eine Friedensbewegung zu Stande kommt. Auch wenn Sie die Schweizer WELTWOCHE nicht mögen, es gibt ein langes Artikel darüber. Die Zeitung ist nicht aufgefallen mit FAKE NEWS; wie die deutsche Medien.

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        1. Mich erinnern die riesigen Bestände von Panzern in Russland immer an das Bild des Mannes, der auf dicht gewachsenen Weizenähren steht, welches man Mau und dem Volk präsentiert hatte.
          Leider war diese tolle dicht gewachsene Weizen nur die typische Fassade, mit der korrukte Systeme als verdecken – und es folgte eine schreckliche Hungersnot.
          Auch viele der einst mehr als 2000-Bundeswehrpanzer stehen noch herum. Dennoch zählt die Bundeswehr nur die neuen Leopard A6- und A7-Modelle.
          Russland zählt wahrscheinlich auch noch den verrosteten Schrott aus dem Südural mit, der als Gegengewicht für einen Heuballenkran in einem Dorf dient. 😀

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              1. Sie sind respektlos, wenn Sie eine Person als IHRE und Ihre Gesinnungsgenossen betrachten. Sie können sagen, ” mein Haus, mein Auto, meine Frau, wenn Si so etwas haben. So etwas wie : “unser Peter” haben Sie kein RECHT” zu sagen. Ich gehe davon aus, daß hier niemand eine Person ” als unsere” vereinnahmt

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