Gesundheitswesen
Projekte mit den Russen
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Im Nationalen Onkologischen Institut (OOI) empfingen der Gesundheitsstaatssekretär Péter Takács und Generaldirektor Csaba Polgár die Delegation unter der Leitung des russischen Gesundheitsministers Michail Muraschko, zu der auch Andrej Dimitrijewitsch Kaprin, Leiter des Russischen Nationalen Zentrums für Medizinische Forschungsradiologie, gehörte. Ziel der Konsultation war es, die ungarisch-russische Zusammenarbeit in der Onkologie auf eine neue Grundlage zu stellen, insbesondere im Bereich Forschung, Entwicklung und technologische Innovation.
Großer Erfahrungsschatz in der Tumordiagnostik
Auch neue Behandlungsmöglichkeiten, gemeinsame Forschungspläne, die Entwicklung von Ferndiagnosediensten, der Ausbau künstlicher Intelligenz und neueste Ergebnisse der Isotopen- und Strahlentherapie, wie etwa Kooperationen in den Bereichen radiopharmazeutische Produktion und Protonentherapie, standen auf der Agenda. Der russische Gesundheitsminister präsentierte die Erfahrungen Russlands in der KI-basierten Tumordiagnostik und beschrieb die erfolgreiche Entwicklung einer neuen Software. Als wichtiges mögliches Element der Zusammenarbeit wurde der Start von Projekten zur innovativen Arzneimittelforschung und Therapieentwicklung genannt.
Radiopharmazeutika aus Ungarn?
Die Leitung des OOI stellte die neuesten Entwicklungen der Einrichtung vor: Das Ausbildungszentrum für Roboterchirurgie trägt zur modernen medizinischen Ausbildung bei. Auf 11.000 m2 ist ein Gebäude für Onkodiagnostik geplant, das die Kapazitäten des Instituts und der Patientenversorgung weiter stärken würde. In der Einrichtung wird eine beträchtliche Anzahl ungarischer Patienten im Bereich der Strahlen- und Chemotherapie behandelt.
Die Verhandlungspartner denken gemeinsam über die Möglichkeiten nach, diagnostische und therapeutische Radiopharmazeutika in Ungarn herzustellen, was ein weiterer Meilenstein im Bereich der Onkologie sein könnte. Michail Muraschko erklärte, dass die russischen Protonentherapiezentren im Bedarfsfall bereit seien, ungarische Patienten, insbesondere krebskranke Kinder, aufzunehmen. Bei dem Treffen betonten beide Parteien, dass die Gesundheits- und Forschungskooperation einen humanitären Zweck habe, auch und gerade angesichts der aktuellen politischen Herausforderungen.