Ungarn und seine Nachbarn
Politisch eingefärbtes Bild
Das Nézőpont-Institut hat erneut eine repräsentative Studie zu den Attitüden der Ungarn hinsichtlich ihrer Nachbarvölker bzw. umgekehrt hinsichtlich der bei den Nachbarn bestimmenden Meinungen über die Ungarn durchgeführt. Den Auftrag für das „Ungarn-Barometer 2025“ erteilte die Versöhnungs-Bewegung ChartaXXI.
Beliebt bei den Serben
Am besten kommen die Ungarn bei dieser Erhebung in Serbien weg, wo gleich 72% eine positive Meinung über den nördlichen Nachbarn artikulierten. Darauf folgen die Slowakei und Rumänien mit 65 bzw. 61%. Für Rumänien ist dies zugleich der beste je gemessene Sympathiewert. Auch in Kroatien verbindet noch immer eine knappe Mehrheit positive Empfindungen mit den Ungarn, doch ist dieser Anteil seit 2020 um 17 Punkte gefallen. Noch dramatischere Einbußen erlebte das Ungarn-Bild in Slowenien (-20 Punkte), während in Österreich mit nur noch 36% positiver Meinungen ein absoluter Tiefpunkt markiert wurde.
Ungarn schwärmen von Österreich
Dabei bleibt Österreich in den Augen der Ungarn das angesehenste Nachbarland (81%), gefolgt von Kroatien (76%) und Slowenien (69%). Sympathien für Rumänien teilen zwar erst 50% der Ungarn, was aber gemessen am früheren Tiefpunkt +20 Punkten entspricht.
Die größte Übereinstimmung in den Sympathiewerten entdeckte das Nézőpont-Institut in der Relation zur Slowakei: Bei nur drei Punkten Differenz ist eine knappe Zweidrittelmehrheit in beiden Ländern gut auf den Nachbarn zu sprechen. Das regierungsnahe Institut sieht dahinter die neue politische Harmonie, etwa in der Frage des russisch-ukrainischen Krieges oder der Verteidigung der Souveränität gegenüber EU-Zentralisierungsbestrebungen. Politisch erklärt wird auch die neue Sympathiewelle in Rumänien, dessen Bevölkerung demnach die Bemühungen Ungarns um den vollständigen Beitritt zum Schengen-Raum zu schätzen weiß.
Bonuspunkt Adria-Küste
Die hohe Meinung der Ungarn bezüglich der Kroaten erklärt das Institut wiederum eindeutig „apolitisch“, schlicht wegen der großen Beliebtheit des Sommerurlaubs an der Adria-Küste. Die Kroaten wiederum nehmen der MOL-Gruppe bis heute die Übernahme ihres nationalen Mineralölkonzerns INA übel. Hinsichtlich der Österreicher hofft man bei Nézőpont, dass die Darstellung Ungarns in den Medien mit dem Wahlsieg der FPÖ eine bessere wird, was selbstredend das Meinungsbild der breiten Öffentlichkeit über Ungarn positiv beeinflussen dürfte.
Lustig, dass die Habsburger-Nationalsozialisten mal wieder bei den Sympathiewerten für Ungarn ganz Unten liegen. Das Erschießungskommando rückt an.
Österreicher mögen nur sich selbst.
Nachbarländer betrachten sie als Ex-Kolonien.