Foto: MTI/ Zoltán Fischer

Treffen der Patrioten in Frankreich

Neugeburt Europas gefordert

Europa soll wieder ein Kontinent von Frieden und Freiheit werden, mit globalem Gewicht. Darin waren sich die führenden Politiker der Fraktion „Patrioten für Europa“ einig, die am Wochenende im französischen Fontainebleau zusammenkamen.
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Ministerpräsident Viktor Orbán gab dem französischen TV-Sender LCI ein Interview. Fotos: Facebook/ Viktor Orbán

Die Repräsentanten der Patrioten für Europa, der drittstärksten Fraktion im Europaparlament kritisierten eine EU, die der Vergangenheit verhaftet bleibe und eine Politik verfolge, die mit dem Risiko behaftet sei, Europa und seine Nationen von der Weltbühne fernzuhalten.

Schutz der eigenen Interessen

Das geschehe ausgerechnet in einer Zeit, da die meisten Nationen auf der Welt eine Politik betreiben, die dem Schutz der eigenen Interessen dient. Die EU und ihre Mitgliedstaaten müssten eine Strategie erarbeiten, um auch in Zukunft Frieden, Wohlstand und – gestützt auf Verteidigungs- und Wirtschaftskraft sowie Unabhängigkeit – Freiheit genießen zu können.

Die EU-Kommission richte mit ihrem verfehlten Kurs (wofür beispielhaft der „Green Deal“ angeführt wird) großen Schaden in der Wirtschaft an. Die Patrioten wollen stattdessen für Wettbewerbsfähigkeit, eine aktive Industriepolitik und die Energiesouveränität der Gemeinschaft eintreten.

Patrioten: Keine Entsendung von EU-Truppen in die Ukraine!

Der seit Februar 2022 geführte Krieg in unmittelbarer Nachbarschaft der EU zeige, wie brüchig der Frieden ist. Europa müsse in diesem geopolitischen Umfeld seine Verteidigung stärken, ohne deshalb in eine Kriegspsychose zu verfallen. Die Rhetorik, Truppen aus EU-Mitgliedstaaten in die Ukraine zu entsenden, wird von den „Patrioten für Europa“ abgelehnt, die auf eine vermittelnde und unterstützende Rolle in dem Konflikt setzen, um den Frieden wiederherzustellen.

„Wir wollen nicht für die Ukraine sterben!

Wir brauchen einen Waffenstillstand, Frieden und Verhandlungen.

Die Diplomaten müssen die Kontrolle von den Generälen zurückerobern.“

Ministerpräsident Viktor Orbán in seiner Rede beim Treffen der „Patrioten für Europa“

Die Rechten formulierten neben einer scharfen Kritik an der EU-Kommission, die Sicherheit und Identität der Mitgliedstaaten aufs Spiel setze, neun Punkte eines Forderungskatalogs für eine „Neugeburt Europas“. Zuvorderst werden die EU-Institutionen aufgefordert, Demokratie, Freiheit und die Souveränität der Mitgliedstaaten zu achten. Ideologisch voreingenommene Gerichte müssten genauso ein Ende finden wie der „Green Deal“ und die gescheiterte Migrationspolitik.

Der Kampf gegen den Antisemitismus müsse gestärkt, die Lage in der Ukraine deeskaliert werden. Im Zusammenhang mit dem durch die EU-Kommission forcierten EU-Beitritt der Ukraine melden die Patrioten ernste Sorgen an, insbesondere in Bezug auf Landwirtschaft, Nahrungsmittelsicherheit, Arbeitsmarkt und innere Sicherheit.

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Ministerpräsident Viktor Orbán (M.) mit den Gastgebern Marine Le Pen (2.v.l.) und Jordan Bardella (l.) im Kreis der „Patrioten für Europa“.

Orbán: „Ich war und bin ein Freiheitskämpfer“

„Heute tanzt die EU nach der Pfeife der Franzosen und der Deutschen“, beanstandete Ministerpräsident Viktor Orbán, der am Sonntag dem französischen TV-Sender LCI ein Interview gab.

Darin bezeichnete er sich selbst als klassischen Freiheitskämpfer von der Straße, der die Freiheit heute durch die Brüsseler EU-Zentrale bedroht sieht. Er warb für die Patrioten, deren Kultur sich aus Freiheit, aktiver Teilnahme und Demokratie speise. Er arbeite daran, der EU erneut eine konservative, nationale und christliche Mehrheit zu geben, weil die Gemeinschaft nur so zu ihren Wurzeln zurückkehren könne. Die EU wurde einst durch die großen Ideen von Frieden und Wohlstand zusammengehalten, weshalb auch Ungarn 2004 beitrat – heute sei davon aber nichts mehr übrig. Im Ringen gegen das „Super-Europa“ sei ihm in Frankreich eine einzige Mitstreiterin geblieben, in der Person von Marine Le Pen.

Die Außenpolitik Ungarns verteidigte Orbán als das Bestreben, möglichst viele Freunde weltweit zu sammeln. Neben der EU wolle man auch mit China, Russland und den USA kooperieren. „Uns soll aber niemand hineinreden, wie die Ungarn zu leben hätten, weder Brüssel noch Washington noch Moskau.“ Das stehe nicht im Widerspruch zu der Aussage, dass der russische Präsident Wladimir Putin in Ungarn jederzeit anständig empfangen würde. Ein politisch voreingenommenes ICC-Gremium spiele keine Rolle, wenn es darum gehe, dem betreffenden Land seinen Respekt zu erweisen.

6 Antworten auf “Neugeburt Europas gefordert

  1. Diese Missgeburt hat dringend einen Neuanfang nötig. Unter der Führung aufrechter und anständiger Patrioten, für die der Mensch an erster Stelle steht. Man sieht die linke Ausgeburt jetzt deutlich in den USA und der westlichen Hetze darüber. Die J6 “Aufständischen” wurden zu vielen Jahren verurteilt und dieses links kriminelle versiffte Pack in LA und anderen Städten vertritt angeblich die Meinung der Bürger, lach. Bei Trump war es Anstiftung zum Aufstand , bei Bass und Newsom ist es natürlich keine Hetze und Anstiftung zum Bürgerkrieg. Man kann nur hoffen ,das jetzt auch gerecht geurteilt wird und jeder zur Rechenschaft für die Zerstörung herangezogen wird. Ob das Bidens linke Richter und Staatsanwälte verhindern können ?

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  2. “Die” Franzosen und “die” Deutschen halte ich für eine sehr problematische Formulierung, denn auch ich bin deutscher Staatsbürger, und nach meiner Pfeife tanzt in Brüssel leider niemand! Orbán meint offenbar die kapitalsozialistischen Regimes der beiden Länder, die aber ihrerseits nur Marionetten anderer Drahtzieher sind.

    Der Unterschied zwischen der Bevölkerung und ihrer politischen Führung sollte immer deutlich gemacht werden. Immerhin hat in Deutschland ja eine Verlierer-Koalition die Macht ergriffen, so dass man die Wähler nur eingeschränkt verantwortlich machen kann. Insbesondere CDU-Wähler sind mit falschen Versprechungen regelrecht übers Ohr gehauen worden.

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    1. Wer im Februar 2025 die CDU gewählt hat, ist kein unschuldiges Opfer, das “übers Ohr gehauen” wurde sondern einfach nur verblödet. Nein, die Bevölkerung hat diese Regierung, die Ampel-Regierung und die Merkel-Regierung mehrheitlich gewählt und ist somit voll verantwortlich für die Katastrophe, die nun auf Deutschland zukommt.

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  3. Wie man hier so vieles downvoten kann, das offensichtlich klar und logisch ist verstehe ich nicht. Braucht es besondere Fähigkeiten in dieser Zeit, um Recht von Unrecht zu unterscheiden oder profitieren so viele von den linken Unterdrückungssystemen ? Z.B. NGOs oder andere Organisationen oder gut bezahlte in Staatlichen Positionen, hier verdient nicht der der hart arbeitet gut ,sondern die vielen wenigtuer im Staatsdienst.

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19. Juni 2025 14:50 Uhr