Nuklearenergie
Paks ist vernunftgetrieben
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Die Energiekrise gehört zu den größten Herausforderungen, denen sich die EU stellen muss, sagte der Minister auf der internationalen Konferenz für Nuklearenergie in Mittelosteuropa am Montag. Im Kampf gegen den Klimawandel müsste der ideologische Ansatz durch rationale Argumente abgelöst werden, um den Planeten für kommende Generationen zu bewahren. „Wer auf dem Boden der Vernunft steht, muss erkennen, dass die europäische Wirtschaft ihre Wettbewerbsfähigkeit ohne Nuklearenergie nicht wiedererlangen kann und auch die Umweltziele nicht realisierbar sind.“
Szijjártó erinnerte an die „Atom-Koalition“ unter französischer Führung, der mittlerweile 16 EU-Mitgliedstaaten angehören. Bis 2050 müssen in der EU Nuklearkapazitäten von 150 GW geschaffen werden, wofür neben 30-40 neuen Reaktoren auch die Lebensdauer gegebener AKW zu verlängern sei. Der Ungar räumte ein, dass heute „alle Welt auf die kleinen modularen Reaktoren (SMR) warte. Aber damit verhält es sich, wie mit der Ehefrau von Kommissar Columbo. Von der sprechen auch alle, nur gesehen hat sie noch keiner.“ Hoffentlich gelinge dieser Technologie der Durchbruch, fügte Szijjártó hinzu.
Ungarn strebt mit Hilfe des AKW Paks 2. bis 2050 Klimaneutralität an. Schon heute werden 63% der Elektroenergie nachhaltig erzeugt, wozu Paks 85% beisteuert. Im Rahmen eines internationalen Projekts werden zwei neue Reaktoren mit einer Gesamtleistung von 2.400 MW entstehen. Diese Absicht kommentierte der Minister mit den Worten: „Was ist denn bitte grün und nachhaltig, wenn nicht die Nuklearenergie?“ Das Pakser Projekt sei das größte laufende AKW-Projekt in der EU; die Kommission habe dessen kürzliche Vertragsmodifizierung mit Rosatom „auf wundervolle Weise“ binnen eines einzigen Monats gebilligt. Szijjártó bekräftigte, Ungarn betrachte die Versorgungssicherheit bei Energie als Frage seiner Souveränität. Er wies als verleumderisch zurück, Budapest deshalb als „Kreml-Propagandisten“ hinzustellen.
Alle Länder brauchen tatsächlich mehr Atomkraft (Frankreich rüstet besonders auf), nur in Deutschland herrscht der Irrsinn, das zu leugnen. Allerdings kann es sein, daß nun nicht mehr genug Uran zu bekommen ist, weil Niger jetzt die Ausfuhr stoppt und Frankreich sich das Uran nicht mehr einfach aus Niger billig holen kann.