Grenzübergreifende Energieinfrastruktur
Orbán sieht Symbol der Hoffnung
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Orbán dankte den slowenischen Regierungen, die am Bau der Leitung beteiligt waren, und dem slowenischen Volk, das die Bedeutung der Nord-Süd-Stromverbindung erkannt hat. Die 80,5 km lange 400-kV-Doppelleitung zwischen Cirkovce und Pince ist Teil des Verbunds im Dreiländereck zu Slowenien und Kroatien. Der Bau der Übertragungsleitung auf der slowenischen Seite begann im August 2020. Slowenien war das letzte Nachbarland, mit dem Ungarn noch keine Übertragungsleitung hatte.
Gaspipeline kommt ebenfalls
„In diesen unsicheren Zeiten erfahren die gutnachbarschaftlichen Beziehungen eine Aufwertung“, betonte Orbán. Ungarn arbeitet mit Slowenien auch bei Luftraumüberwachungen innerhalb der NATO zusammen. Darüber hinaus sind die wirtschaftlichen Beziehungen ausgezeichnet: Der bilaterale Handel ist um 35% gestiegen, die Investitionen haben beiderseitig zugenommen, und es wurde ein gemeinsamer Fonds für die Entwicklung der Grenzregion eingerichtet.
Hinsichtlich der gemeinsamen Gaspipeline-Pläne betonte Orbán, dass die ungarische Seite eine Pipeline mit größerem Durchmesser erwägt, während Slowenien an eine Pipeline mit mittlerem oder kleinerem Volumen denkt, deren Kapazität später erhöht würde. Orbán meinte, dass hier eine gemeinsame Lösung gefunden werden könne.
Golob: Historisches Projekt
Für Slowenien ist die Hochspannungsleitung Cirkovce-Pince in vielerlei Hinsicht ein historisches Projekt. Nicht nur, weil es das größte in der Geschichte der staatlichen Stromübertragungsgesellschaft ELES ist und die Versorgungssicherheit in Slowenien verbessern wird, sondern auch, weil es von regionaler und überregionaler Bedeutung ist, erklärte der slowenische Regierungschef Robert Golob.
„Solche Verbindungen sind der Schlüssel zur Bewältigung der russischen Aggression gegen die Ukraine und der darauf folgenden Energiekrise“, betonte Golob. Mit der Übergabe der neuen Fernleitung werde für die Zukunft gearbeitet. Europa könne die künftigen Krisen nur dann gut überstehen, wenn es solidarisch ist. Nach dem Stromverbund werde nun auch an den Ausbau einer Gaspipeline zwischen Slowenien und Ungarn als Zeichen der Solidarität gedacht, da sich Ungarn vom russischen Erdgas unabhängig machen wolle. „Die Investition kommt zur rechten Zeit, auch wenn wir 30 Jahre darauf gewartet haben“, sagte Golob abschließend.
