Moskau
Noch am Vormittag traf Ministerpräsident Viktor Orbán in Moskau ein, um seine Friedensmission bei Präsident Wladimir Putin fortzusetzen. Foto: Ministerpräsidentenamt/ Vivien Cher Benko

UPDATE - Orbán in Moskau:

„Frieden braucht aktive Schritte“

Ministerpräsident Viktor Orbán hat am Freitag seine Friedensmission in Moskau beim russischen Präsidenten Wladimir Putin fortgesetzt. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell beeilte sich klarzustellen, der Ungar besitze kein Mandat der EU.

Am Morgen gab Orbán noch in Budapest sein übliches Freitagsinterview für das Kossuth-Radio, in dem er seine Kiew-Mission beim ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vom Dienstag erläuterte. Dazu stelle er fest, Ungarn wisse sehr wohl, wo sein Platz in der internationalen Gemeinschaft ist. „Die großen Friedensverhandlungen bleiben den großen Staaten vorbehalten. Aber wo kein Dialog stattfindet, kommen wir schlecht voran.“

Ministerpräsident Viktor Orbán in einem Radiointerview: „Der Frieden kommt nicht von alleine. Frieden wird nur sein, wenn wir uns dafür engagieren.“ Fotos: Twitter / X

Orbán: „Ich verhandle nicht, ich kläre Fakten“

Zur Rolle der EU-Ratspräsidentschaft, die Ungarn mit dem 1. Juli für ein halbes Jahr übernommen hat, stellte der Ministerpräsident klar, diese gebe ihm keinerlei Verhandlungsmandat an die Hand. „Was ich hier mache, mag nach Verhandlungen aussehen, weil wir uns an einen Tisch setzen. Es sind aber keine Verhandlungen, so dass ich dafür auch kein Mandat benötige. Ich tue nichts weiter, als jene Orte aufzusuchen, wo eine Kriegsgefahr besteht bzw. die im Krieg stehen, mit negativen Folgen für Europa und speziell für Ungarn, um Fakten zu klären.“

„Ungarn möchte ein gutes Instrument in den Händen der friedliebenden Menschen sein.“

Weder Mandat noch Gewicht

So habe Orbán Selenskyj sensible Fragen gestellt, um dessen Absichten zu erkunden, wie weit die Ukraine für einen Friedensschluss gehen kann. Wenn man an seinen Stühlen in Brüssel klebt und sich nicht bewegt, wird es nie Frieden geben, denn von allein komme dieser nicht zustande.

„Für den Frieden braucht es aktive Schritte“, erklärte der Ministerpräsident, um sogleich hinzuzufügen, dass Ungarn hier keine Verantwortung übernehmen könne, da es weder ein Mandat noch das benötigte Gewicht in der internationalen Politik besitzt.

„Aber nur weil wir nicht über dieses internationale Gewicht verfügen, können wir doch ein gutes Instrument Gottes und der friedliebenden Menschen sein.“ Es gehe darum, Standpunkte, die heute meilenweit auseinanderklaffen, einander näherzubringen. Erst am Ende dieses schwierigen Prozesses werden eine Waffenruhe und Friedensgespräche möglich sein.

„Meine Reisen durch Europa haben meinen Eindruck bestärkt, dass wir zu viel von Amerika erwarten, statt selbst Schritte zu unternehmen.“

7 Antworten auf “„Frieden braucht aktive Schritte“

  1. Jeder der sich ein wenig auskennt, weiß, dass die Ratspräsidentschaft keine Kompetenz beinhaltet, für Europa zu sprechen. Trotzdem hat die Friedensinitiative und die damit verbundenen Aktivitäten Orbans eine kolossal positive Wirkung.

    Warum?

    Weil diese Aktivitäten die Verlogenheit der übrigen EU-Politdarsteller, die sich offenbar genötigt sehen, sich umgehend zu distanzieren, für die Bevölkerung der EU sichtbar macht.

    Das ist es, was ich als positive Kreativität bezeichne, die ganz klar ein Kennzeichen von Orbans Denkweise und damit auch seiner Politik ist.

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  2. Schlappatmung unter den Kriegstreiber.
    Wenn Orban Reisen und Fakteneräuchterungen 0 Bedeutung haben, warum dann Schlappatmung?
    Ich bin mir sicher, dass die Soldaten und Bürger in Russland und Ukraine auch die Nachrichten lesen. Die Kriegstreiber mögen ihre Ansichten den Familien mit Toten erklären. Täglich mehrere Tausend. Und noch Paar Hundert, die die Ukraine Regrutierer erschießen .

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    1. Schnappatmung vor allem auch bei den Kriegstreibern in den USA, denn das Schlimmste aus deren Sicht wäre eine Beendigung des Krieges,, solange Russland nicht geschlagen und zerstückelt am Boden liegt und der Boden bereitet ist, um die von Putin beendete Ausplünderung Russlands während der Jelzin-Aera, fortsetzen zu können.

      Brüssel und die Regierungen der meisten EU-Länder sind nur untergeordnete Dienststellen der als Kampfhund der Globalisten (WEF) agierenden US-Administration.

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    1. Komisch. Wenn EU, USA, Nato sagen, es sei kein Stelvertraterkriegzwischen Russland-,USA/Nato/ EU, WARUM sind die Westen, wenn jemand zwischen den beiden Kriegsparteien vermitteln versucht? Ukraine hat vor 2 Tagen noch bei Orban sich bedankt
      So viel ist Selenskij Wort? Jetzt sieht man.

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      1. Wie die Burger der NATO Länder, wie die globale Süden sieht, was für eine Kriegshätze mit USA Leitung stattfand.
        Wie Frau Clinton den beiden Komiker a la Poroschenko sagte:
        Ukraine muss in Angriff ubergehfn, sonstgewinnen die Demokraten nicht.( also Tausende Toten fur Biden )
        Und sie hat dem Scheinporoschenko alle Hilfe zugesagt, etwas gegen Trump auf Spielfeld zu bringen.
        Also aus Ausland in die USA Wahl sich einmischen!

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28. April 2025 12:55 Uhr