Defizitverfahren
Nun gibt es die Gelbe Karte
Dieser Artikel ist Teil unseres Bezahl-Angebots BZ+
Wenn Sie ein Abo von BZ+ abschließen, dann erhalten Sie innerhalb von 12 Stunden einen Benutzernamen und ein Passwort, mit denen Sie sich einmalig einloggen. Danach können Sie alle Artikel von BZ+ lesen. Außerdem erhalten Sie Zugang zu einigen speziellen, sich ständig erweiternden Angeboten für unsere Abonnenten.
Das sog. Defizitverfahren war über Jahre ausgesetzt, zuerst wegen der Coronapandemie, anschließend wegen des Ukraine-Krieges und der Energiekrise. Nun macht Brüssel aber wieder ernst und hat im laufenden Semester sieben Mitgliedstaaten angezählt: Neben Ungarn sind davon unter den Visegrád-Staaten (V4) noch Polen und die Slowakei betroffen, aber auch Frankreich, Italien, Belgien und Malta.
Ungarn konnte sein Haushaltsdefizit im vergangenen Jahr weniger erfolgreich als geplant nur auf 6,7% am BIP senken, die Schuldenquote lag am Jahresende bei 73,5%. Neben der expansiven Haushaltspolitik sei daran laut EU-Kommission das enttäuschend schwache Wachstum schuld. Auch die weiterhin hohe Kerninflation müsse strikter bekämpft werden, erwartet Brüssel von Budapest. In diesem Jahr soll das Defizit auf 4,5% sinken, die Staatsschulden aber nicht zuletzt infolge des ausgeuferten Schuldendienstes kaum. Unter den konkreten Maßnahmen, die Brüssel erwartet, findet sich einmal mehr die Aufgabe der Politik der gesenkten Energiekosten.