Mitteleuropa
Premiers Viktor Orbán (M.l.) zusammen mit seinem slowenischen Amtskollegen Janez Jana (M.): „Größtes ungarisch-slowenisches Projekt der vergangenen Jahrzehnte.“ (Foto: Ministerpräsidentenamt/ Vivien Cher Benko)

Aufwertung von Mitteleuropa

Grundstein für ungarisch-slowenische Stromfernleitung

Im Beisein des slowenischen Ministerpräsidenten Janez Jana und des ungarischen Premiers Viktor Orbán wurde am Mittwoch im slowenischen Kidričevo feierlich der Grundstein für den Bau der 2x400 kV-Stromfernleitung Cirkovce-Pince gelegt.

Sie ist Teil des Stromverbunds Slowenien-Ungarn-Kroatien und erhöht die Versorgungssicherheit der Region. Orbán bezeichnete die Stromverbindung als größtes ungarisch-slowenisches Projekt der vergangenen Jahrzehnte – ein Flaggschiff der gegenseitigen Freundschaft und des Vertrauens. Der ungarische Abschnitt wurde bis zur Grenze bereits 1999 fertiggestellt. „Mitteleuropa wird aufgewertet, seine Bedeutung steigt. Das Wachstumszentrum der gesamten EU verschiebt sich nach Mitteleuropa, die Bedeutung der deutsch-französischen Achse schwindet“, sagte Orbán.

Erstarkung der geopolitischen Rolle von Mitteleuropa

„Wenn eine Region aufgewertet wird, so versuchen große und starke Länder dort Einfluss zu erlangen, wichtige Regionen werden zum Schauplatz geopolitischer Spiele, so wie unsere Region“, betonte er. Eine Schlüsselrolle im geopolitischen Spiel kommt der Energiepolitik zu. Wenn die Stromnetze Sloweniens und Ungarns miteinander verbunden werden, erstarkt ihre geopolitische Rolle. Wenn sich ein Land dazu entschließt, sich mit einem anderen Land zu verbinden, bedarf es eines gewissen Vertrauens.

„Mitteleuropa ist heute zu einem Teil des geopolitischen Spiels geworden. Dies muss man als natürlich ansehen. Es ist kein Problem, sondern ein gutes Zeichen, dass die Region wichtig geworden ist.“

In den vergangenen 20-30 Jahren lebten Ungarn und Slowenien nur nebeneinander her, dies sei ein großer Luxus gewesen. Doch ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, sei ein langwieriger Prozess, um gemeinsame strategische Investitionen auf den Weg zu bringen. Orbán hoffe, dass dieses Großprojekt beide Länder einander näherbringt.

Jansa zufolge müsse das Projekt innerhalb von zwei Jahren fertiggestellt werden, obgleich dessen Planung 20 Jahre in Anspruch nahm. Für die slowenische Regierung genießt das Projekt nun Priorität bei der Infrastrukturentwicklung.

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6. Dezember 2024 9:48 Uhr