Milliardengrab Ukraine?

Diese extremen Zahlen finden sich in der Studie „Der Preis des Beitritts: Wer bezahlt die EU-Mitgliedschaft der Ukraine?“ des Ungarischen Instituts für Auswärtige Angelegenheiten (MKI), deren Ergebnisse am Mittwochabend in Budapest vorgestellt wurden. „Jeder Ungar vom Baby bis zum Rentner würde Kosten von 2 Mio. Forint zu tragen haben, und zwar monatlich“, skizzierte der Leitende Forscher des Instituts, Péter Siklósi, der befürchtet, dass die EU die Integration der Ukraine nicht überstehen wird. Es sei angesichts dieser Zahlen kein Wunder, dass sich Russland nicht gegen eine Mitgliedschaft der Ukraine in der Gemeinschaft stellt, weil man dies als Instrument für die Schwächung bzw. letztlich Zerschlagung der EU betrachtet.

Der von nicht wenigen Politikern quasi als „Trostpreis“ für die mittlerweile von der Tagesordnung genommene NATO-Mitgliedschaft der Ukraine lancierte EU-Beitritt würde die Gemeinschaft nötigen, die Kosten für den Wiederaufbau und teilweise auch für den Unterhalt des ukrainischen Staates auf sich zu nehmen. Institutsdirektor Gladden Pappin bezeichnete die Ergebnisse der Studie als „ernüchternd“. Der ungarische Beitrag würde ungefähr zwei Drittel des Staatshaushalts erreichen, die Beschäftigten müssten das Achtfache ihres Einkommens erbringen. Im Falle der Landwirte würden die Verluste sogar das Zwölffache ihrer monatlichen Bezüge erreichen.