Erdöl für Ungarn
Lösung scheint in Sicht
Dieser Artikel ist Teil unseres Bezahl-Angebots BZ+
Wenn Sie ein Abo von BZ+ abschließen, dann erhalten Sie innerhalb von 12 Stunden einen Benutzernamen und ein Passwort, mit denen Sie sich einmalig einloggen. Danach können Sie alle Artikel von BZ+ lesen. Außerdem erhalten Sie Zugang zu einigen speziellen, sich ständig erweiternden Angeboten für unsere Abonnenten.
Szijjártó vergaß nicht den Hinweis, die Versorgungssicherheit Ungarns und der Slowakei wurde durch „Strafmaßnahmen“ der Ukrainer gefährdet, die von der EU-Kommission mit Nichtstun begleitet wurden. Dann gab er Entwarnung: „Ich darf Ihnen mitteilen, dass die Energieversorgung Ungarns gesichert ist, allen Herausforderungen zum Trotz, die bestens bekannt sind.“ Leider benehme sich die EU-Kommission weiterhin auf eine vollkommen inakzeptable Weise, seit die Ukraine eigenmächtig die Lukoil-Lieferungen im Transit blockierte. Da die Ukraine mit ihren Schritten die Versorgung eines EU-Mitgliedstaats mit strategischen Rohstoffen gefährdet, wäre es die Pflicht der EU-Kommission gemäß Assoziierungsabkommen einzugreifen. Ohne die Lösung konkret zu benennen, erklärte der Minister, Ungarn finde auch ohne Unterstützung aus Brüssel Lösungen, um kurz-, mittel- und langfristig an Erdöl zu gelangen.
TurkStream liefert Gas
Zu Spekulationen, die Gegenoffensive der Ukrainer im Kursker Gebiet könne Ungarns Gasversorgung gefährden, erklärte Szijjártó, dies sei vollkommen ausgeschlossen. Denn längst wurde die Logistik der Gastransporte komplett auf die Gaspipeline TurkStream und einen Transit via Türkei, Bulgarien und Serbien verlagert. In ähnlicher Weise würden die Russen auch den Nachschub an Brennstäben für das AKW Paks zuverlässig liefern.
Lukoil-Ausfall blieb ohne Auswirkungen
Gestützt auf Hintergrundinformationen von Seiten der MOL-Gruppe verrieten derweil Energieexperten, dass die Ukraine-Sanktionen im Sommer kaum Auswirkungen hatten. Das hing mit den gewöhnlich in diesen Monaten fälligen Großwartungen der Raffinerien und alternativen Lieferungen zusammen, die den Lukoil-Ausfall überspielten. Das MOL-Management plant bis Ende 2026 die endgültige (technische) Loslösung vom russischen Erdöl bzw. dessen Ersatz durch Transporte auf dem Seeweg. Nachdem weder die EU-Zentrale noch die Regierung Beihilfen gewähren, muss der börsennotierte Konzern die für die technische Umstellung benötigten rund 500 Mio. Dollar komplett aus eigener Tasche finanzieren.
Wenn Ukriland Ungarn als Fein betrachtet, wird wohl keinen Strom aus Ungarn haben wollen. Gut so.
Jede Medaille hat zwei Seiten!