Energiesicherheit
Kritisch miteinander verwoben
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„Wir haben unsere Volkswirtschaften in kritischen Bereichen miteinander verwoben, was beide Länder widerstandsfähiger gegenüber Krisen und Gefahren machte“, äußerte Außenminister Péter Szijjártó, der am Mittwoch in Budapest mit Serbiens Wirtschaftsministerin Adrijana Mesarovic verhandelte. Serbien sei ein zu 100% zuverlässiges Transitland, betonte der Ungar, allein an Erdgas würden täglich 20 Mio. m3 über Serbien geleitet. Im laufenden Jahr habe Ungarn bereits mehr als 5,2 Mrd. m3 aufgenommen – quasi die Importmenge für das Gesamtjahr 2023. Gleichzeitig bunkere Ungarn für Serbien 90 Mio. m3 Erdgas in seinen Gasspeichern. Sollte es der winterliche Bedarf erfordern, könne diese Menge weiter aufgestockt werden.
Um die Abhängigkeit von Öltransporten durch unzuverlässige Länder zu verringern, wollen Ungarn und Serbien ab 2025 eine neue Ölpipeline auf einer Gesamtlänge von 310 km bauen. (Szijjártó erwähnte die Ukraine zwar nicht wörtlich, sprach jedoch von turbulenten Geschehnissen in jüngster Vergangenheit.) Über diese neue Pipeline würde die Raffinerie in Százhalombatta ab 2027 direkt an den serbischen Transit angebunden.
Für stabile Stromnetze werde der Bau einer weiteren Fernleitung vorbereitet, die dafür sorgt, dass die grenzüberschreitenden Kapazitäten bis 2028 verdoppelt werden. Noch in diesem Dezember werde die regionale Strombörse ihren Betrieb aufnehmen, der sich als drittes Land Slowenien angeschlossen habe. All diese Projekte stärken die ungarische und die regionale Energieversorgung.