Foto: MTI/ Noémi Bruzák

Novák in Rom

Interessen und Absichten in vielen Bereichen gleich

Staatspräsidentin Katalin Novák führt am Dienstag und Mittwoch auf Einladung des italienischen Staatspräsidenten Sergio Mattarella Gespräche in Rom.

Im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg erklärte sie, dass Ungarn als Mitglied der NATO und der EU an der Seite seiner Verbündeten stehe. Man sei bestrebt, so schnell wie möglich einen Waffenstillstand herbeizuführen und gleichzeitig der Ukraine zu helfen. Die russische Aggression müsse gestoppt und ein Ausbruch des Dritten Weltkriegs vermieden werden. Europa müsse mit Nachdruck erklären, Putin hat den Rubikon überschritten. Novák ist der Meinung, dass ein gemeinsames Vorgehen richtig ist, dass es aber bei der Wahl der Mittel Unterschiede zwischen den Ländern gibt und geben sollte.

„Die eigentliche Aufgabe Europas besteht darin, zur Einheit zu finden und dabei zu akzeptieren, dass unsere Geschichte, unsere Begabungen, unsere Kultur und Denkweise sehr unterschiedlich sind. Dabei sind sie im Wesentlichen identisch“, sagte Novák. Sie sieht die Gemeinsamkeiten in den jüdisch-christlichen Wurzeln und in der christlichen Kultur. In der gegenwärtigen Kriegssituation bedürfe es starker europäischer Führungspersönlichkeiten, offener Diskussionen, eines gemeinsamen strategischen Denkens und gegenseitigen Respekts. Sie betonte, dass sich Ungarn nicht in die russische Innenpolitik einmischen wolle, wenn aber ein anderes souveränes Land angegriffen werde, könne Ungarn nicht schweigen.

In Bezug auf die italienische Regierung betonte sie die freundschaftlichen Beziehungen zu Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und die Tatsache, dass die Interessen und Absichten der Ungarn und Italiener auch in den Bereichen entschlossenes Vorgehen gegen illegale Migration, EU-Erweiterung um den westlichen Balkan, Schutz der Christen und Verteidigung der Familienwerte übereinstimmen. Hinsichtlich der Migration müsse man akzeptieren, dass die Europäer in dieser Frage nicht gleich denken. Die einen wünschen sich mehr Wirtschaftsmigranten, die anderen weniger, und in dieser Hinsicht sollte es keinen Zwang geben.

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