Eurobarometer
Inflation bleibt das zentrale Problem
Während 45% der hiesigen Befragten diese Faktoren als Hauptprobleme angeben, liegt der EU-Durchschnitt bei 33%. Die Ungarn sind auch pessimistisch, was die wirtschaftlichen Aussichten angeht. Nur 20% erwarten in den nächsten zwölf Monaten eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage, was dem EU-Wert entspricht. 34% rechnen hingegen mit einer Verschlechterung. Persönlich sehen sich 63% der hiesigen Befragten in einer guten finanziellen Situation, was nur knapp unter dem EU-Schnitt von 68% liegt.
Die allgemeine wirtschaftliche Lage ist laut 26% der Ungarn ein wichtiges Thema (EU: 18%). Die Gesundheitsversorgung sehen 28% als Herausforderung – ein Wert, der den EU-Durchschnitt von 15% deutlich übersteigt. Umwelt- und Klimathemen haben hingegen für Ungarn weniger Priorität: Nur 7% sehen hier eine Dringlichkeit, verglichen mit 12% in der EU. Probleme wie Wohnraum oder Bildung stehen weniger im Fokus. Während in der EU 4% der Befragten das Wohnraumproblem thematisieren, wird es in Ungarn kaum erwähnt. Hingegen messen die Ungarn der Staatsverschuldung mehr Bedeutung bei (16% gegenüber 12% EU-Durchschnitt).
Vertrauen in die Regierung und die EU
Das Vertrauen in die eigene Regierung liegt bei 41% (EU: 39%). Laut der Umfrage beziehen die meisten Ungarn ihre Informationen über europäische politische Themen aus dem Fernsehen. 51% der Befragten nannten TV-Nachrichten als wichtigste Nachrichtenquelle, was leicht unter dem EU-Durchschnitt liegt. Online-Nachrichtenquellen gewinnen in Ungarn zwar an Bedeutung, bleiben aber im Vergleich zur EU weniger genutzt. Das Vertrauen in die EU-Institutionen liegt bei 50% und ist damit nahe am EU-Schnitt von 51%. EU-weit ist das der höchste Wert seit 17 Jahren. Besonders bei jungen Menschen (15-24 Jahre) ist die Zustimmung mit 59% ausgeprägt.
Euro-Sympathien auf Allzeithoch
74% der Europäer fühlen sich als EU-Bürger, und 6% blicken optimistisch in die Zukunft der Gemeinschaft. Das positive Bild der EU bleibt stabil: 44% der Befragten bewerten sie als positiv, 38% als neutral und nur 17% als negativ. 69% der Befragten sind der Ansicht, dass die EU über ausreichende Mittel verfügt, um ihre wirtschaftlichen Interessen auf dem globalen Markt zu schützen. Eine gleichgroße Mehrheit sieht die EU als stabilisierenden Faktor in der unsicheren globalen Lage.
Die Unterstützung für den Euro erreicht ein Allzeithoch: EU-weit befürworten 74% die gemeinsame Währung, in der Eurozone sogar 81%. Zudem zeigt sich eine leicht positive Entwicklung in der Einschätzung der wirtschaftlichen Lage: 48% der Europäer bewerten die wirtschaftlichen Bedingungen als gut.