Péter Magyar organisierte im Namen der Tisza-Partei eine Solidaritätsaktion für die zerbombte Kinderklinik in Kiew. Fotos: Facebook/ Péter Magyar

Solidarität mit der Ukraine

Hilfe oder Kalkül?

Der Vorsitzende der Mi Hazánk hat Péter Magyar von der Tisza-Partei schwere Vorwürfe gemacht.

Magyar reiste unmittelbar nach dem brutalen Raketenangriff auf eine Kinderklinik in Kiew in die Ukraine. Er sei in Vertretung der Tisza-Partei und der ungarischen Menschen unterwegs, als Vater könne er nicht anders. Die Kinder sind nicht schuld an dem Krieg, erklärte der Politik-Komet und brachte eine Solidaritätssammelaktion in Gang, für die er privat der Medspot-Stiftung 1 Mio. Forint überwies. In den Sozialmedien fand sein Aufruf rund 25.000 Unterstützer.

Von EVP angewiesen?

Aber nicht alle waren von der Aktion begeistert. Der Vorsitzende der rechten Mi Hazánk, László Toroczkai, sieht billige politische Absichten im Hintergrund. „Es wäre ehrlicher gewesen, wenn er zugibt, dass ihn seine neuen Chefs in der EVP zu der Reise animiert haben“, schrieb Toroczkai auf X. Es sei ekelhaft, die wegen der unschuldigen Kinderopfer überschwappenden Emotionen auszunutzen, um eigene frühere Aussagen zum Ukraine-Krieg zu revidieren, damit die Tisza-Partei mit dem Kurs der EVP deckungsgleich handelt.

Jedes Kind zählt

„Jedes einzelne ermordete Kind ist ein totes Kind zu viel“, stellte der Mi Hazánk-Vorsitzende klar. Deshalb müsse jede Militäraktion verurteilt werden, bei der unschuldige Seelen zu Schaden kommen. In diesem Sinne erinnerte Toroczkai daran, dass der Bürgerkrieg in Donezk und Luhansk seit 2014 rund 250 überwiegend russische Kinder das Leben kostete. Und er stellte die Frage in den Raum, wann Magyar nach Gaza aufbricht, wo Israels Armee in den letzten Monaten mehr als 14.000 Kinder getötet habe.

Er riet dem Politik-Neuling zudem, auf dem Weg nach Kiew bei der ungarischen Minderheit in Transkarpatien Halt zu machen. (Was Magyar übrigens auf dem Rückweg tat, der Blumen an Gräbern gefallener Soldaten niederlegte.) Dort könnte er die Ungarn fragen, wie toll sie es finden, für fremde Interessen an die Front geschickt zu werden, während in ihrer Heimat ungarische Flaggen und Symbole verboten werden und sie ihre Muttersprache nicht mehr frei benutzen dürfen.

5 Antworten auf “Hilfe oder Kalkül?

  1. Zitat aus dem Artikel: “In diesem Sinne erinnerte Toroczkai daran, dass der Bürgerkrieg in Donezk und Luhansk seit 2014 rund 250 überwiegend russische Kinder das Leben kostete. Und er stellte die Frage in den Raum, wann Magyar nach Gaza aufbricht, wo Israels Armee in den letzten Monaten mehr als 14.000 Kinder getötet habe.”

    Das ist genau der Punkt um den es geht.

    Er entlarvt Magyars als Mainstreampopulist, dem offenbar jedes Mittel recht ist, und sei es noch so widerlich, Kapital für sich herauszuschlagen.

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