Immer mehr Grenzverletzungen
Bakondi: “Wie bei der Migrationswelle von 2015”
Der Chefberater des Ministerpräsidenten für innere Sicherheit, György Bakondi, sagte der amtlichen Nachrichtenagentur MTI am Montag, bis Sonntagmitternacht hätten die Grenzschützer exakt 201.486 illegale Migranten am Passieren der Südgrenze gehindert. Zum Vergleich: im gesamten Jahr 2021 waren es noch 122.000 abgewehrte Grenzverletzungen.
Grenzverletzungen und bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Schlepperbanden
Bakondi verglich die jetzige Migrationswelle mit jener von 2015, und zwar keineswegs nur an der serbisch-ungarischen Grenze, sondern auf der kompletten Balkanroute. Die Migranten würden nicht nur gegen die Grenzer aggressiv auftreten und Sicherungsanlagen mutwillig beschädigen, sondern sich häufig auch gegeneinander wenden. Insbesondere im Raum Szabadka (Subotica) kam es wiederholt zu bewaffneten Auseinandersetzungen. Dahinter stehen verschiedene Schlepperbanden, die um die Alleinherrschaft im Grenzraum kämpfen.
Die ungarischen Grenzer konnten seit Jahresanfang rund 1.500 Schlepper fassen, mehr als im Gesamtjahr 2021 (da waren es knapp 1.300). Die Zahl der Grenzverletzungen pro Monat habe sich seit Januar nahezu verdreifacht. Gleichzeitig kommen über Rumänien oder unmittelbar aus der Ukraine weiterhin täglich rund 10.000 Flüchtlinge – seit Kriegsbeginn habe Ungarn rund 950.000 Menschen aus dem Nachbarland aufgenommen.