Ungarn-Rumänien
Gemeinsame Interessen verfolgen
Dieser Artikel ist Teil unseres Bezahl-Angebots BZ+
Wenn Sie ein Abo von BZ+ abschließen, dann erhalten Sie innerhalb von 12 Stunden einen Benutzernamen und ein Passwort, mit denen Sie sich einmalig einloggen. Danach können Sie alle Artikel von BZ+ lesen. Außerdem erhalten Sie Zugang zu einigen speziellen, sich ständig erweiternden Angeboten für unsere Abonnenten.
Szijjártó verhandelte nacheinander mit seinem Amtskollegen, dem Wirtschaftsminister, dem Verkehrsminister, dem Energieminister und dem Entwicklungsminister, bevor ihn gewissermaßen als Höhepunkt des Verhandlungsmarathons ein alter Bekannter in neuer Position empfangen konnte: Der Vorsitzende des Siebenbürger Ungarnbundes RMDSZ, Hunor Kelemen, ist in der neuen Koalitionsregierung Stellvertretender Ministerpräsident.
Konkret wurde vereinbart, bis 2024 die dritte Autobahn-Anbindung der Nachbarländer zu eröffnen. Diese wird als Verlängerung der M3 von Nyíregyháza über Mátészalka ins rumänische Satu Mare (Szatmárnémeti/ Sathmar) führen. Daneben gebe es 10 Straßenübergänge, die heute gesperrt seien. Das bezeichnete Szijjártó als lächerlich und traurig zugleich. Ungarn sei bereit, die entsprechende Infrastruktur des Grenzregimes zu schaffen. Ebenfalls bis 2024 soll die Bahnstrecke Budapest-Bukarest via Békéscsaba ausgebaut und modernisiert werden, um die beiden Hauptstädte deutlich schneller miteinander zu verbinden. In Abhängigkeit von der Ausbeutung der Erdgasvorkommen im Schwarzen Meer soll die Kapazität der angeschlossenen, rumänisch-ungarischen Gaspipeline von heute 1,75 auf 4,4 Mrd. Kubikmeter aufgestockt werden.
Budapest möchte gemeinsam mit Bukarest in Brüssel für die Nutzung der Atomenergie bzw. gegen das sog. Mobilitätspaket eintreten, das Spediteure aus Mittelosteuropa diskriminiere. Im gemeinsamen Interesse liege auch die Anbindung an Gaspipelines aus Griechenland und Bulgarien, um sich den Zugang zu Erdgas aus Mittelasien zu erschließen. Der ungarische Außenminister begrüßte den Eintritt des Ungarnbunds RMDSZ in die Regierung in Bukarest, weil das erlaube, neue Brücken zu bauen.
Die Zusammenarbeit ist zu begrüßen.ich glaube Ungarn ist das einige Land der Erde, der mit sich Nachbar ist. Rumänien sollte sein Goodwill damit nach vielen Enttäuschungen beweisen, dass er den Ungarn Autonomie zubilligt. Südtirol ist ein Beispiel, dass es geht.