Ungarn-Serbien
Erdgas, Erdöl, Strom
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Der Ukraine-Krieg hat Serbien eine Schlüsselposition bei der Versorgung Ungarns mit Erdgas zugewiesen, betonte Orbán. Täglich erhält Ungarn via Serbien 20 Mio. m3 Erdgas. Das nächste strategische Ziel sei die Errichtung einer Erdöltrasse zwischen den beiden Ländern. Außerdem sollen die grenzüberschreitenden Kapazitäten der Hochspannungs-Fernleitungen verdoppelt werden.
Außenminister Péter Szijjártó erklärte in Belgrad, mit der neuen Öltrasse werde die Kraftstoffversorgung einer ganzen Region sichergestellt. „Europa leidet unter einer Energiekrise, die u. a. durch die Ukraine ausgelöst wurde. Denn die Ukraine regelte jene Gaspipeline ab, über die Mittelosteuropa Erdgas aus Russland beziehen konnte.“ Damit habe Kiew gleich mehrere EU-Mitgliedstaaten in eine schwierige Lage gebracht. Heute besetzt Serbien an Stelle der Ukraine die Rolle des Transitlands, mit einer jährlichen Kapazität von 7,5 Mrd. m3. „Ohne diesen Gasbezug wären wir Ungarn ebenso wie die Slowaken und allgemein die Region Mittelosteuropas in großer Not“, meinte der Minister. „Die Ukraine hat die Region in Bezug auf die Energieversorgung im Stich gelassen.“ Serbien verhalte sich derweil wie ein verantwortungsvoller, zuverlässiger und korrekter Transitpartner.
Die neue Öltrasse mit einem ungarischen Teilabschnitt von 180-190 km werde bis 2027 fertiggestellt. Die grenzüberschreitenden Stromkapazitäten werden bis 2028 verdoppelt. Das dürfte sich positiv auf die Strompreise an der regionalen Strombörse auswirken.