Orbán in Katar
Empfang mit militärischen Ehren
Am Flughafen Doha hieß noch am Sonntagnachmittag der Handelsminister des Golfstaates die ungarische Delegation willkommen, zu der auch Finanzminister Mihály Varga und Wirtschaftsminister Márton Nagy gehörten. Am Montag wurde Ministerpräsident Viktor Orbán dann mit militärischen Ehren vom Scheich persönlich empfangen. Orbán hielt später auf Einladung des Emirs einen Vortrag auf einem Wirtschaftsforum in Doha.
Die bilateralen Gespräche drehten sich nach Informationen der Pressestelle des Ministerpräsidenten neben den allgemeinen Wirtschaftsbeziehungen um eine verstärkte Zusammenarbeit auf den Gebieten des Energie- und des Finanzsektors. Ungarn sucht auch in der arabischen Welt nach Möglichkeiten, seine Energieversorgungssicherheit zu stärken. Europa habe nach der Abkehr vom russischen Gas insbesondere Katar als Lieferant von Flüssiggas entdeckt. Auch Ungarn werde künftig LNG-Lieferungen aus Katar bestellen, da es immer von Vorteil sei, wenn man auf mehreren Beinen steht, erklärte Orbán in einem Beitrag in den Sozialmedien. Des Weiteren wurden Möglichkeiten für Investitionen in anderen Wirtschaftszweigen ausgelotet, etwa beim Ausbau von Infrastruktur und Flughäfen sowie für Agrarexporte.
Orbán warb aber auch um die Friedens-Position, die Ungarn im Ukraine-Konflikt einnimmt. Katar gehöre zum globalen Friedenslager, das auf eine schnellstmögliche Beilegung des Konflikts drängt. Der Golfstaat biete sich dabei gerne auch als Vermittler zwischen den Konfliktparteien an.