Turk-Staaten
Ein Friedensforum
Ministerpräsident Viktor Orbán betonte auf dem Gipfeltreffen der Turk-Staaten in seiner Rede am Freitag in Samarkand, dass Ungarn die einzige in Europa verbliebene östliche Nation ist, und dass aufgrund seiner geografischen Lage als direkter Nachbar der Ukraine die Auswirkungen des Krieges auch in Ungarn enorm sind. Deswegen stünden schnellstmögliche Friedensverhandlungen im Interesse des Landes. Nur diese könnten die Energiekrise beenden. Die EU befinde sich jedoch in einer Eskalationsspirale, die Möglichkeiten eines sachlichen Dialogs basierend auf dem gesunden Menschenverstand engen sich immer weiter ein. Orbán dankte den Vertretern der Turk-Staaten für ihre Schritte in Richtung Frieden.

Besonderer Dank gelte der Türkei für die Vermittlerrolle zur Vermeidung einer weltweiten Nahrungsmittelkrise sowie bei der Gewährleistung der ungarischen Energieversorgung. Die Versorgungssicherheit hängt von der Gaspipeline durch die Türkei ab, die als einzige Pipeline in Ost-West-Richtung mit voller Kapazität in Betrieb ist. Orbán dankte auch dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijew. Aserbaidschan sei die einzige realistische Diversifizierungsoption für Ungarn, was den Zugang zu Gas aus nicht-russischen Quellen angeht. Baku unterstützt auch die Initiative, im Rahmen einer Zusammenarbeit Aserbaidschans mit Georgien, Rumänien und Ungarn grünen Strom aus Aserbaidschan nach Europa zu bringen.
Gemeinsame Ziele nicht aufgeben
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (r.) und Premierminister Viktor Orbán sind der Meinung, dass die Ukraine und Russland miteinander sprechen sollten. Sie riefen auch die Staats- und Regierungschefs anderer Länder auf, zu einer friedlichen Lösung des Konflikts beizutragen.

Bei ihrem bilateralen Gespräch bewerteten sie das Gipfeltreffen in Samarkand als Erfolg. Bei dieser Gelegenheit erörterten die beiden Staats- und Regierungschefs auch die bilateralen Beziehungen. Orbán sprach von der Notwendigkeit, die militärisch-industrielle Zusammenarbeit auszubauen und gemeinsame Ziele auch in Zeiten des Krieges nicht aufzugeben.