Europawahlen
Die neue Dreiviertel-„Mehrheit“
Im Inland waren 7,8 Mio. Wahlbürger zugelassen, von denen am 9. Juni letztlich 4,56 Mio. Bürger ihr Wahlrecht nutzten. Unter den 127.000 wahlberechtigten Auslandsungarn nahmen letztlich 59.000 ihr Stimmrecht mittels Briefwahl gültig in Anspruch. Unter diesen Wählern holten Fidesz-KDNP 53.000 Stimmen, gefolgt von der Tisza-Partei mit 2.500 und der Mi Hazánk mit knapp 1.200 Stimmen. Von den 21.500 im Ausland lebenden oder arbeitenden Ungarn, die sich zur Europawahl anmeldeten, gingen letztlich etwas mehr als 18.500 Personen auch wählen. Hier gewann die Tisza-Partei mit annähernd 9.500 Stimmen vor Fidesz (3.500), Momentum (2.200) und Satirepartei MKKP (1.800 Stimmen).
Die Landesliste von Fidesz-KDNP erhielt im In- und Ausland insgesamt 2,05 Mio. Stimmen (44,8% der gültig abgegebenen Stimmen), die Tisza-Partei 1,35 Mio. Stimmen (29,6%). Weit abgeschlagen folgten das Linksbündnis aus DK, MSZP und Párbeszéd mit 367.200 Stimmen (8,0%), die rechte Mi Hazánk mit 306.400 Stimmen (6,7%), die liberale Momentum mit 169.100 Stimmen (3,7%), die Satirepartei des zweischwänzigen Hundes MKKP mit 164.000 Stimmen (3,6%), die konservative Jobbik mit 45.400 Stimmen (1,0%) und die grüne LMP mit 39.600 Stimmen (0,9%). Auf weitere drei bürgerliche Formationen (2RK, MMNP und MeMo), die allesamt klar unter 1% blieben, entfielen insgesamt 77.000 Stimmen. Diese Parteien scheiterten gemeinsam mit der Satirepartei und den im Parlament vertretenen Parteien Momentum, Jobbik und LMP an der 5%-Hürde. Momentum und Jobbik, aber auch die MSZP als Teil des Linksbündnisses sind im nächsten Europaparlament nicht mehr vertreten.