Corona
Außenwirtschaftsminister Péter Szijjártó (r.) zusammen mit dem russischen Gesundheitsminister Mihail Muraschko am Freitag in Budapest: „Die Regierung arbeitet auf Hochtouren daran, damit für die Bevölkerung möglichst schnell ein sicherer Impfstoff bereit steht.“ Foto: MTI/ Zoltán Máthé

Neues von der Corona-Front

Rasant steigende Todesfälle

In der vergangenen Woche erhöhte sich die Anzahl der Corona-Toten ungeachtet der am 11. November in Kraft getretenen verschärften Beschränkungen um ein Viertel zur Vorwoche. Innerhalb einer Woche waren 872 Todesopfer zu beklagen.

Allein am Freitag waren es 135, am Samstag 152 und am Sonntag 156. Gleichzeitig stieg die Anzahl der Neuinfektionen auf Rekordhöhe und liegt nachhaltig bei 6.000 und mehr täglich. Aktiv infiziert sind in Ungarn derzeit rund 150.000 Personen, die Gesamtzahl der Corona-Toten stieg auf 4.700. Rund 7.600 Corona-Patienten werden derzeit in Krankenhäusern, davon 660 mit Beatmungsgeräten behandelt.

Corona-Höchststand zu Weihnachten

Dem Infektiologen János Szlávik (Zentrumskrankenhaus Süd-Pest) zufolge wird die Corona-Pandemie in Ungarn voraussichtlich zu Weihnachten ihren Höchststand erreichen. Als gute Nachricht bezeichnete er, dass die Wirkung der Impfstoffe voraussichtlich bei über 90% liegt. Die Impfungen werden hierzulande gratis und freiwillig sein; möglichst viele Bürger sollten sich impfen lassen, um eine Herdenimmunität zu erreichen.

„Die Zeit der Pandemie bedeutet für viele Trauer, Entmutigung und Unsicherheit. Dies ist jedoch die Zeit, über unser Leben nachzudenken. Denn das menschliche Leben, das Leben jeder Generation, ist eine Brücke von der Vergangenheit in die Zukunft. Denken Sie daran, eine Brücke zu bauen.”

Registrierung für Impfungen ab dieser Woche

Ministerpräsident Viktor Orbán erklärte in einem Radiointerview, dass voraussichtlich bereits ab dieser Woche die Möglichkeit besteht, sich vorab für eine Impfung registrieren zu lassen. Dies könnte ein Indikator für den Bedarf an Impfstoff sein. Dem erarbeiteten Impfplan zufolge werden 13.000 Orte für Massenimpfungen benannt, wenn es genügend Dosen und Freiwillige gibt. Darin werde detailliert die Reihenfolge der einzelnen Bevölkerungsgruppen (Senioren, medizinisches Personal sowie Pädagogen) angezeigt. Im Kampf gegen Corona gebe es zwei Frontlinien: In den Krankenhäusern werden Leben und in den Schulen Arbeitsplätze der Eltern gerettet, die ansonsten nicht ihrem Beruf nachgehen könnten.

Orbán mahnte erneut zur Vorsicht und Einhaltung der Maßnahmen. Die Tests im Gesundheits- und Sozialwesen, unter den Mitarbeitern der Kindergärten und Schulen werden in dieser Woche fortgeführt. Gleichzeitig bat er die Bürger, um kein erhöhtes Risiko einzugehen, keinen Skiurlaub im Ausland zu machen; ansonsten folgen nach Ungarn zurückgekehrt strenge Kontrollen und Quarantäne. Die Regierung werde in ca. 8 Tagen über die Maßnahmen und Regeln für Weihnachten und Silvester entscheiden. Orbán hoffe, dass es ein Weihnachtsfest mit wenigen Beschränkungen gibt.

Experten begutachten russischen Impfstoff

Die Regierung arbeitet auf Hochtouren daran, damit für die Bevölkerung möglichst schnell ein sicherer Impfstoff bereit steht. Dies sei die Lösung für die Corona-Krise, erklärte Außenwirtschaftsminister Péter Szijjártó, nachdem er mit dem russischen Gesundheitsminister Mihail Muraschko am Freitag in Budapest verhandelte hatte. Er dankte der russischen Regierung dafür, dass Ungarn als erstes Land in Europa eine Impfstoffprobe erhielt.

Russland ermöglicht zudem, dass ungarische Ärzte und Experten bereits in dieser Woche vor Ort die Herstellung und Qualitätskontrolle des Impfstoffs in Augenschein nehmen können. Szijjártó betonte, dass in Ungarn nur ein Impfstoff zum Einsatz gelangen werde, der von den ungarischen Behörden als wirksam und sicher genehmigt worden ist.

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26. März 2025 13:07 Uhr