Fotos: MTI/ Zoltán Máthé

Ungarn-China

Weitere 8-10 Mrd. Euro an Investitionen?

Ungarn profitiert enorm von der strategischen Zusammenarbeit mit China. Das betonte Außenminister Péter Szijjártó, der am Montag bereits zum 15. Mal mit seinem Amtskollegen Wang Yi zusammentraf.

Dass Ungarn alle Krisen der vergangenen Jahre gestärkt überstehen konnte, habe mit der „absolut unverzichtbaren“ Rolle der bilateralen Beziehungen zu tun, würdigte Szijjártó. Er nannte die Corona-Pandemie als Beispiel: „Als ganz Europa noch auf Impfstoffe wartete, konnten wir in China medizinische Ausrüstungen und Impfstoffe erwerben, mit denen wir das Leben von Hunderttausenden retteten.“

Dass Ungarn in der heutigen Wirtschaftskrise die Rezession vermeiden könne, habe mit seiner Vorreiterrolle in der Automobilindustrie zu tun. Diese durchlaufe ihrerseits eine Revolution und sei maßgeblich für den wirtschaftlichen Wandel Europas. „Chinesische Unternehmen investieren zunehmend intensiver in Ungarn, die größte Investition aller Zeiten konnten wir ausgerechnet im Schwarzen Jahr der Weltwirtschaft 2022 verkünden, wofür Ihnen unser Dank gilt“, wandte er sich an seinen Gast, den er als seinen Freund bezeichnete.

China
Außenminister Péter Szijjártó bezeichnete den chinesischen Chefdiplomaten Wang Yi anlässlich ihres 15. Treffens (!) als seinen Freund.

Gegenseitiger Respekt und Vertrauen

Wang Yi hob seinerseits hervor, wie gut sich die Beziehungen beider Länder ungeachtet der großen geographischen Distanz entwickelten. Gegenseitiger Respekt und Vertrauen würden helfen, sich gemeinsam über die Schwierigkeiten hinwegzuhelfen. Dass auch die politischen Führungen ausgesprochen gute Kontakte unterhalten, könne die Bande nur stärken.

 

„Wir richten uns an die Welt mit der Botschaft, dass China und Ungarn gerne mit anderen friedliebenden Ländern zusammenarbeiten möchten, um den Konflikt in der Ukraine schnellstmöglich zu beenden.“

 

Der chinesische Top-Diplomat merkte an, Peking wisse es sehr zu schätzen, dass die ungarische Regierung eine chinafreundliche Politik verfolgt und das Land in gewissen Angelegenheiten auf internationalen Foren unterstützt. China sei bereit, Ungarn in seiner Souveränität, Sicherheit und Entwicklung zu stärken.

Die Rückkehr der Touristen

Am Nachmittag teilte das Außenministerium mit, derzeit würden Verhandlungen mit vier weiteren Großunternehmen aus China laufen. Sollten diese erfolgreich beendet werden, stünden neue Investitionen im Gesamtwert von 8-10 Mrd. Euro ins Haus. Das Handelsvolumen mit China erreichte im vergangenen Jahr 12 Mrd. USD, in der Region Mittelosteuropa verfüge Ungarn über die meisten Genehmigungen zur Einfuhr von Nahrungsmitteln nach China. Ungarn warte zudem auf die Rückkehr der chinesischen Touristen – momentan als einziges EU-Land, dass organisierte Gruppenreisen aus dem lange Zeit unter Corona-Beschränkungen leidenden Land zulässt.

Diner bei Orbán

Ministerpräsident Viktor Orbán hatte Wang Yi noch am Sonntagabend zu einem privaten Essen eingeladen. Der frühere Außenminister und heutige Vorsitzende der außenpolitischen Kommission der KP Chinas kam von der Münchener Sicherheitskonferenz nach Budapest und reiste am Montag nach Moskau weiter.

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6. Dezember 2024 9:48 Uhr