Foto: Außenministerium

Szijjártó in Ningbo

China kein Rivale!

Die EU wird den Kürzeren ziehen, wenn sie China als Rivalen betrachtet.

In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass der Ferne Osten in vielen Bereichen im Wettbewerbsvorteil ist, erklärte Außenwirtschaftsminister Peter Szijjártó am Dienstag bei der Eröffnung der Konsumgütermesse China-Mittelosteuropa.

Szijjártó zufolge zeige das ungarische Beispiel, dass durch eine faire Zusammenarbeit viel gewonnen werden kann. Ungarn sei zum Investitionsziel Nummer eins für chinesische Unternehmen in Mittelosteuropa geworden, verfüge über die meisten Konfuzius-Institute und die meisten Direktflüge in chinesische Städte. Ungarn sei zudem ein wichtiger Treffpunkt westlicher Automobilwerke und östlicher Batteriefabriken geworden.

8 Antworten auf “China kein Rivale!

  1. „Ungarn …… verfüge über die meisten Konfuzius-Institute ….“

    Siehe hier: https://www.digmandarin.com/confucius-institutes-around-the-world.html

    Deutschland = 19
    Ungarn = 6

    Warum soll man es auch mit der Wahrheit in dem Fall so genau nehmen, wenn es sonst auch keine Bedeutung hat?

    Das Bundesinnenministerium (BMI) warnt vor chinesischer Einflussnahme an deutschen Hochschulen durch sogenannte Konfuzius-Institute. Das BMI sehe die Zusammenarbeit deutscher Hochschulen mit den Konfuzius-Instituten „aus Sicherheitsgesichtspunkten äußerst kritisch und weist die Hochschulen im Rahmen von Sensibilisierungen regelmäßig auf die damit verbundenen Gefahren hin“, sagte eine Ministeriumssprecherin dem Handelsblatt.

    Laut Innenministerium dienen die Institute innerhalb der Einflussnahme-Strategie der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) insbesondere dazu, ein „makelloses Chinabild“ zu verbreiten.

    0
    0
        1. “.. verfüge über die meisten Konfuzius-Institute und die meisten Direktflüge in chinesische Städte. ”

          Wo steht da etwas über MOE. Wenn sich alle drei Halbsätze auf MOE beziehen, dann muss das satzlogisch am Ende des letzten Halbsatzes stehen. Ansonsten bezieht sich das nur auf den ersten Teil. Deutsche Sprache ist nicht ganz einfach, aber sie gilt auch für die Budapester Zeitung. Wenn sie wollen, könnte ich Ihnen auch den entsprechenden Nachweis liefern. Aber ich sage Ihnen ganz ehrlich, dass ist mir im Moment, wenn Sie nicht darauf bestehen, nicht die Mühe wert, da es eigentlich simples POS-Wissen ist.

          0
          0
  2. “Ungarn sei zudem ein wichtiger Treffpunkt westlicher Automobilwerke und östlicher Batteriefabriken geworden.“

    Chinas Investitionstätigkeit in Europa hat sich stark in Richtung Autobatterien und Firmenneugründungen verschoben. Eine Studie des in Berlin ansässigen Mercator Institute for China Studies (MERICS) und der Rhodium Group hat die wichtigsten Trends von Chinas Auslandsinvestitionen (FDI) in der EU und Großbritannien 2022 untersucht. Die Autoren stellen eine grundlegende Veränderung bei den Investitionsmustern fest: Greenfield-Investitionen, also Neubauten „auf der grünen Wiese“, insbesondere in Batteriefabriken für Elektroautos, sind inzwischen am bedeutendsten. 2022 erreichten sie mit 4,5 Milliarden Euro einen Anteil von 57 Prozent an den chinesischen Gesamtinvestitionen in Europa.

    Eines der wichtigsten Zielländer für Geld aus der Volksrepublik ist Ungarn. Investitionen in Deutschland und Ungarn machen zusammen etwa 88% aller chinesischen Investitionen in Europa aus.

    Der ungarische Markt ist für die Chinesen eigentlich aufgrund der Größe und der Bedeutung völlig uninteressant. Was alleine zählt ist, dass eine chinafreundliche ungarische Regierung hier ein großes Einfallstor für die Chinesen nach Westeuropa eröffnet.

    0
    0
  3. „Szijjártó zufolge zeige das ungarische Beispiel, dass durch eine faire Zusammenarbeit viel gewonnen werden kann.“

    Handelt China wirklich fair oder erwartet es das nur von den Partnern? Die größte Sorge des Westens ist wohl der sogenannte erzwungene Technologietransfer, also die Vorschrift, dass ausländische Unternehmen, wenn sie Zugang zum chinesischen Markt erhalten möchten, ihr intellektuelles Eigentum mit einem chinesischen «Partner» teilen müssen. Alleine geht nichts, dafür sorgen schon die bürokratischen Hürden in China.

    In den Jahren nach 2001 sind die von China durchschnittlich erhobenen Zölle aufgrund ausländischen Druckes gesunken und liegen nun unter 4%, obwohl China immer noch eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Spitzenzöllen erhebt (also hohe Zölle für spezielle Produktgruppen), um den eigenen Markt abzuschotten. Davon merkt natürlich ein Land wie Ungarn nichts, dafür aber umso mehr Länder wie Deutschland und Japan.

    Seit 2013 verhandelt die EU mit China über ein bilaterales Investitionsabkommen, und 2020 sollte das Jahr der Erfüllung werden. Bis Ende 2021 einen Abschluss zu erzielen, das wurde beim EU-China-Gipfel im April 2019 als Ziel verabredet. Wie man erwarten konnte, wurde nichts daraus.

    Der europäische Markt ist für Investitionen aus China viel offener und dieses Ungleichgewicht will der Westen abbauen. Doch Pekings Abgesandte bewegten sich bisher vor allem im Schneckentempo. In der Vergangenheit hat sich auch gezeigt, das formelle chinesische Zugeständnisse beim Marktzugang durch nachgelagerte, bürokratische Hürden wieder ausgehebelt wurden. China hat sich bisher in solcher Hinsicht als äußerst kreativ erwiesen.

    Werden in China Patente und geistiges Eigentum nicht ausreichend geschützt? Denn ausländische Unternehmen klagen schon lange darüber, dass in China ihre Patente und ihr geistiges Eigentum nicht ausreichend geschützt würden.

    China ist einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands. Doch die Gefahren durch unfaire Praktiken wachsen für immer mehr Firmen. Das belegt eine Umfrage unter 134 Unternehmen aus 13 Branchen. Die Umfrage trübt das Bild von den intensiven deutsch-chinesischen Handelsbeziehungen. Aus keinem anderen Land importiert Deutschland mehr als aus China. Umgekehrt steht China mit oben auf der Liste bei den deutschen Exporten. Ca. 8 200 deutsche Firmen haben direkt in China investiert.

    Von alledem merkt ein Land wie Ungarn natürlich nichts. Hier geht es nur in die eine Richtung (nach Ungarn), um einen Fuß in die Tür der westeuropäischen Wirtschaft zu bekommen. Ungarn macht sich jedoch abhängig und erpressbar und wie man in der Vergangenheit gesehen hat, haben die Chinesen noch weniger Skrupel als der Westen, beides zu ihrem Vorteil einzusetzen.

    0
    0

Schreibe einen Kommentar

Weitere Artikel

11. November 2024 13:07 Uhr
10. November 2024 19:06 Uhr