Das AKW Flamanville am Ärmelkanal ist ähnlich alt wie das AKW Paks, ein 3. Reaktor wird dort seit 2007 gebaut. Fotos: Außenministerium

Nuklearenergie

Budapest setzt auf Framatome

Außenminister Péter Szijjártó reiste am Nachmittag aus Paris weiter nach Flamanville in Westfrankreich.

Dort wollte er sich vor Ort einen Eindruck von dem entstehenden dritten Reaktorblock im AKW der Framatome-Gruppe verschaffen. „Wir verhandeln über eine größere Rolle von Framatome im Projekt AKW Paks 2, damit die deutsche Bunderegierung die Lieferung der Steuerungstechnik nicht blockieren kann“, erläuterte Szijjártó den Hintergrund seiner Reise. Bekanntlich hatte Framatome im Konsortium mit Siemens die Lieferung der Technik zugesagt, die als „Seele“ des Kraftwerks betrachtet werden kann. Derweil blockiert die Bundesregierung weiterhin die Teilnahme von Siemens Energy an dem Projekt. „Dieses unfaire Verhalten von Seiten Berlins ist absolut unanständig, nachdem jedes Land eigenständig und souverän über die Energieversorgung entscheiden darf“, meinte Szijjártó dazu. Budapest möchte nun Framatome den Rücken stärken, damit Berlin das Projekt nicht länger blockiert.

Außenminister Péter Szijjártó im AKW Flamanville von Framatome.

Budapest ist überzeugt, dass eine sichere, preiswerte und langfristig berechenbare Energieversorgung künftig nur unter Einsatz nuklearer Energie gewährleistet werden kann. Das gelte erst recht, wenn man sich die Aspekte des Umweltschutzes vor Augen führe. Deshalb habe sich Ungarn der Nuklearenergie-Koalition in der EU angeschlossen, die im Übrigen von Frankreich geführt wird, das eine „vernünftige Energiepolitik“ verfolgt.

2 Antworten auf “Budapest setzt auf Framatome

  1. Ganz souverän will man in Deutschland die Gefahren der Atomenergie und das immer noch dringende Problem der atomaren Abfälle ich akzeptieren.

    Tschernobyl hat gelehrt, dass radioaktive Wolken nicht an Staatsgrenzen halt machen.
    Fukushima hat gelehrt, dass auch Hochtechnologie keinen vollkommen Schutz gewährleisten kann.

    In Tschernobyl und in Fukushima sind die havarierten AKWs noch immer aktiv und gefährlich.
    In Fukushima weiß man mittlerweile nicht mal mehr, wohin mit dem radioaktiv verseuchten Kühlwasser.

    “Die Schutzhülle, die dort (Tschernobyl )um den Reaktor errichtet worden sei, solle zwar für 100 Jahre Schutz bieten, doch damit sei das Problem nicht gelöst, sondern nur auf die nächsten Generationen verschoben, so die Physikerin.”
    https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw11-pa-umwelt-atomkatastrophen-936344

    Egoisten schieben Problem in die Zukunft und somit auf die Kinder und Enkel ab.
    Seit Mitte des letzten Jahrhunderts produzieren wir Brennstäbe und stapeln sie

    0
    0

Schreibe einen Kommentar

Weitere Artikel

BZ+
15. Januar 2025 11:40 Uhr