Ungarn-Slowakei
Bratislava gegen den Boykott
„Die Slowakei wird sich an keinem Versuch beteiligen, die ungarische Ratspräsidentschaft zu boykottieren“, hielt Peter Pellegrini auf der gemeinsamen Pressekonferenz der Staatspräsidenten im Anschluss an ihre Gespräche fest. Die slowakische Regierung werde sich aktiv beteiligen und die ungarischen Anliegen unterstützen.
Pellegrini: Dialog ist eine gute Sache
„Ich denke nicht, dass man jemanden bestrafen muss, weil er einen Dialog in Gang setzen will“, wies der Slowake den Boykottaufruf der Kommissionspräsidentin zurück. Er dankte Ungarn für die Zusage, den Schutz des Luftraums der Slowakei auch bis Ende 2025 weiterhin sicherzustellen. Wirtschaftlich werden sich die beiden Nachbarn noch „näher“ kommen, indem Fachkräfte wechselseitig Engpässe am Arbeitsmarkt überwinden helfen. Zudem biete die Slowakei ihre Erfahrungen und ihr Know-how in Sachen Nuklearenergie an. Hinsichtlich der Visegrád-Gruppe (V4) sei man sich einig, dass dies ein lebensfähiges Projekt ist. „Wir sollten in sämtlichen Fragen, in denen Einigkeit herrscht, geschlossen auftreten“, schlug Pellegrini vor.
Interessen besser wahrnehmen
„Wir müssen unseren Dialog noch weiter vertiefen, um auf regionaler wie auf europäischer Ebene unsere nationalen ebenso wie die sich aus unserer strategischen Partnerschaft ergebenden Interessen wahrnehmen zu können“, meinte Tamás Sulyok. Er bat seinen Gast um Unterstützung für die Anliegen der ungarischen Ratspräsidentschaft, die illegale Migration zu stoppen, die EU-Verteidigungspolitik zu stärken und die Landwirte in den Mittelpunkt der EU-Agrarpolitik zu rücken. Budapest und Bratislava sind für die EU-Erweiterung um den Westbalkan, beide wünschen eine Stärkung der V4-Gruppe.