Ungarn-Rumänien
Bis 2030 kommt vierte Schnellstraße
Wie Außenwirtschaftsminister Péter Szijjártó am Dienstag in Bukarest in einer gemeinsamen Presseerklärung mit dem rumänischen Vizepremier und Verkehrsminister Sorin Mihai Grindeanu mitteilte, soll aller fünf Jahre eine weitere Schnellstraßenverbindung zwischen den beiden Ländern eröffnet werden. Bislang war dies 2015 und 2020 der Fall, in Vorbereitung befindet sich die Anbindung der ungarischen M3 an die Schnellstraße von Satu Mare (Szatmárnémeti) bis 2025. In Ungarn wird außerdem die Schnellstraße M4-M44 zwischen Budapest und Békéscsaba bis zur Grenze ausgebaut und erhält dann die Möglichkeit, südlich von Nagyszalonta bis 2030 an das rumänische Schnellstraßennetz angeschlossen zu werden.
Vorrangiges strategisches Interesse
Szijjártó sagte, dass die kontinuierliche Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen Ungarn und Rumänien aufgrund der ungarischen Minderheit einerseits und der expandierenden Wirtschaftsbeziehungen andererseits ein vorrangiges strategisches Interesse sei. Der bilaterale Handelsverkehr lag im vergangenen Jahr bei über 12 Mrd. Euro, was einen neuen Rekord darstellt und Rumänien zum drittgrößten Exportmarkt Ungarns macht.
Grindeanu dankte Ungarn für seine Unterstützung des Schengen-Beitritts Rumäniens. Anschließend ging er auf den geplanten Bau einer Grenzübergangsstelle im ungarisch-rumänisch-serbischen Dreiländereck ein und erklärte, dass die lokalen Behörden das Projekt in Beba Veche unterstützen.
Zusammenarbeit für Energiesicherheit
Rumänien könnte in Zukunft nicht nur als Transitland, sondern auch als Herkunftsland für Ungarns Erdgasversorgung in Frage kommen. Ungarn sei an einer möglichst baldigen Entscheidung über die Förderung im Schwarzen Meer interessiert, betonte Szijjártó. In der kommenden Zeit sei eine gute Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern notwendig, um die Erdgasversorgung Ungarns zu sichern. Rumänien wird zudem als Transitland für die Lieferung aserbaidschanischer Ressourcen benötigt. Die Grundlage für den geplanten jährlichen Import von 2 Mrd. m3 Erdgas ist gegeben, da die Kapazität des ungarisch-rumänischen Interkonnektors auf 2,5 Mrd. m3 erhöht wurde.
