Fotos: Außenministerium

Grüner Energiekorridor

Bald kein Zurück mehr

Das Projekt, das die Einfuhr von Ökostrom aus Aserbaidschan und Georgien nach Ungarn und Rumänien ermöglichen soll, steht kurz vor dem „Point of no return“.

Auf einer Tagung über die Partnerschaft Ungarns mit Aserbaidschan, Georgien und Rumänien für den Transport von grüner Energie warnte Außenminister Péter Szijjártó zunächst, dass die Menschheit in einem Zeitalter der Bedrohungen lebt, in dem die Energiesicherheit ein entscheidendes Element der nationalen Sicherheit ist.

Ökostrom unter Wasser

„Für die Energiesicherheit benötigen wir ständig neue Transportwege, und seit fast zwei Jahren arbeiten wir gemeinsam mit Rumänien, Georgien und Aserbaidschan daran, die Möglichkeit zu schaffen, grüne Energie aus der Region des Kaspischen Meeres nach Mitteleuropa zu bringen. Nun haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht.“ Es entsteht eine 1.100 km lange Unterwasser-Stromtrasse, die nach ihrer Fertigstellung den Import von Ökostrom ermöglicht.

AKW + Solar + Partner

Szijjártó betonte, dass es ein wichtiges Ziel und eine wichtige Aufgabe der Regierung sei, eine sichere und stabile Energieversorgung zu gewährleisten und dabei die Umweltbelange zu berücksichtigen. Die Strategie beruhe hierfür auf vier Säulen, so auf dem Ausbau der AKW-Kapazitäten mit dem Bau von zwei neuen Reaktoren in Paks, wodurch die Nuklearkapazität von derzeit 2.000 MW auf 4.400 MW erhöht wird. Die zweite Säule ist der Ausbau der Solarkapazitäten. Die Gesamtkapazität der Solarmodule hat sich in den letzten fünf Jahren auf 6.700 MW verachtfacht. Als dritte Säule nannte er die Suche nach Kooperationen mit vertrauenswürdigen Lieferanten und die Einbeziehung neuer Transportwege. Das beste Beispiel dafür sei der sog. Grüne Energiekorridor.

In Rumänien werde dafür eine neue Hochspannungsleitung gebaut, die bis 2028/29 die ungarische Grenze erreichen soll; auch Ungarn arbeitet an den notwendigen Infrastrukturentwicklungen.

Szijjártó äußerte die Hoffnung, dass sich die EU finanziell an dem Projekt beteiligen wird. „Wir verstehen die fantastischen Worte über die Diversifizierung, wir verstehen die Inspiration. Aber dies ist kein ideologisches oder politisches Thema, es ist ein physisches Thema, das die Entwicklung der Infrastruktur erfordert, und dies wird überaus selten ohne finanzielle Unterstützung erreicht.“

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