Die V4-Verkehrsstaatssekretäre berieten konkrete Logistikhilfe für die Ukraine und Zukunftsprojekte auf der Schiene. Foto: TIM

V4-Verkehr

Bahn hilft Ukraine

Die Visegrád-Staaten (V4) wollen den Ausbau ihrer Hochgeschwindigkeitsstrecken beschleunigen.

Darauf sowie auf effizientere Wege für die ukrainischen Getreideexporte verständigten sich die zuständigen Staatssekretäre am Freitag in Budapest, teilte das Ministerium für Technologien und Industrie (TIM) mit.

Die Hilfe für die Ukraine und die auf ihr Getreide angewiesenen Länder Afrikas und Asiens sei vorrangig, betonte Staatssekretär Dávid Vitézy. Exporte über das Schwarze Meer werden durch die Russen verhindert, woraufhin sich der Getreideumschlag seit März in Záhony verdoppelte, im benachbarten Eperjeske ein Vielfaches erreichte. Neben der Bahn prüfen die V4-Staaten auch Transporte auf der Donau.

Mit 300 Sachen nach Prag und Warschau

Die V4 arbeiten weiter an Hochgeschwindigkeits-Verbindungen der vier Hauptstädte Warschau, Prag, Bratislava und Budapest. Das TIM geht davon aus, dass die Umweltgenehmigung für die neue Trasse von Budapest nach Győr unter Umgehung des Vértes-Gebirges binnen eines Jahres vorliegen kann. Auch die Slowakei ist noch in der Phase der Streckenabstimmung, wohingegen Polen und Tschechien bereits detaillierte Pläne ausgearbeitet haben. Das Hochgeschwindigkeitsnetz sollte in den nächsten zehn Jahren mit Abzweigen nach Wien und Berlin, mit einheitlichen Technologien und technischen Standards realisiert werden. Dank Spitzengeschwindigkeiten von 300-320 km/h würde sich die Fahrtzeit von Budapest nach Wien und Bratislava auf 2 Stunden, nach Prag auf 3 Stunden und nach Warschau auf knapp 5,5 Stunden verkürzen.

Handicaps mit Rumänien

Ebenfalls am Freitag stimmte sich Vitézy mit seinem Amtskollegen aus dem rumänischen Verkehrsministerium ab. Bei dem Gespräch ging es um die fortgesetzte Modernisierung der Hauptstrecke zwischen Budapest und Bukarest via Szolnok und Békéscsaba bzw. Arad, damit diese in Sachen Geschwindigkeit und Achslast den EU-Standards gerecht werden kann. Die für den Verkehr zwischen Ungarn und Siebenbürgen relevante Strecke Püspökladány-Cluj (Kolozsvár) kämpft derweil mit dem Handicap, dass große Streckenabschnitte unverändert nicht elektrifiziert sind.

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