Ungarn-Serbien
Aufeinander angewiesen
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Vucic fügte hinzu, Serbien betrachte Ungarn heute nicht nur als einen strategischen Partner, sondern auch als ehrlichen Freund. Hervorzuheben sei das Engagement, mit dem Budapest die EU-Integration Serbiens vorantreibe. Der bilaterale Handel habe sich binnen zwölf Jahren auf 3,1 Mrd. Euro vervierfacht, Ungarn sei unter den wichtigsten Handelspartnern vom 12. auf den 4. Platz vorgerückt.
Verkehrskorridor bindet Balkan an
Viele strategische Projekte werden heute gemeinsam angegangen, so wie die Bahnstrecke Budapest-Belgrad, deren serbischer Teilabschnitt am 24. November offiziell eingeweiht wird. Nun soll eine internationale Übereinkunft unter Einbeziehung Nordmazedoniens und Griechenlands folgen, um einen Verkehrskorridor zu schaffen, der den Balkan via Ungarn mit Österreich, Tschechien und Polen verbindet. Im Energiesektor wurden Gaspipelines und Öltrassen zusammengeführt, um eine Diversifizierung für den stabileren Energiebezug zu erzielen. Serbien werde ebenso zuverlässig für Ungarn da sein, wie das über lange Jahre umgekehrt der Fall war, versprach Vucic. Das Stromnetz werde hoffentlich bis Ende 2028 gekoppelt. Den Ungarnbund für die Vojvodina, VMSZ, bezeichnete Serbiens Präsident als „Brücke für die Freundschaft und Brüderlichkeit“ zwischen Ungarn und Serben.
Ein ehrlicher Freund
Auch der Gast hob in der Frage der Energiesicherheit hervor, wie die beiden Nachbarn aufeinander angewiesen sind. Tamás Sulyok sagte auf der gemeinsamen Pressekonferenz, Serbien sei zuverlässig als Partner und Transitland. Er gratulierte den serbischen Partnern, die ihren Abschnitt der Bahnstrecke Budapest-Belgrad vorfristig übergeben – auf der ungarischen Seite werde der Betrieb voraussichtlich in 2026 aufgenommen. Die Lage der ungarischen Nationalität in Serbien würdigte er als vorbildlich, der VMSZ sei ein aktiver Faktor in den bilateralen Beziehungen, an dem man nicht vorbeikomme. Sulyok gab das Kompliment vom strategischen Partner und ehrlichen Freund zurück. Ungarn wolle Serbien so schnell wie möglich in der EU sehen, denn ohne diese Integration sei der Balkan nicht zu stabilisieren, hielt er fest. Es sei an der Zeit, dass die Gemeinschaft ihr vor 20 Jahren gegebenes Versprechen endlich einlöst.