Karpatenbecken
Anzahl der Grenzübergänge verdoppelt
Dies erklärte Levente Magyar, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, am Dienstag auf der VIII. Ungarischen Verkehrskonferenz in Eger. In den vergangenen fünfzehn Jahren wurden 47 neue Straßenverbindungen zu den Nachbarländern gebaut, wodurch die Anzahl der Verbindungen um mehr als die Hälfte gesteigert werden konnte. Der Großteil dieser neuen Verbindungen befindet sich in von Ungarn bewohnten Gebieten, sei es im slowakischen Ober-Ungarn oder anderen Regionen. Die heute gut 2.200 km lange Landesgrenze kann durchschnittlich alle 17 km überquert werden – vor einigen Jahren war diese Distanz noch doppelt so groß.
Größte Fortschritte mit der Slowakei
Gemeinsam mit Österreich wurden fünf kleine Grenzübergänge gebaut und zwei Verbindungen von Schnellstraßen. Die größten Fortschritte wurden mit der Slowakei erzielt, wo aktuell vierzig Straßenverbindungen bestehen – achtzehn davon wurden seit 2010 gebaut. Trotz angespannter politischer Beziehungen konnten auch mit der Ukraine bedeutende Erfolge erreicht werden, was besonders für die ungarische Bevölkerung in Transkarpatien vorteilhaft ist. Mittlerweile gibt es eine tägliche direkte Bahnverbindung zu den großen Städten der Region, darunter Uschhorod und Berehowe.
Verbesserungspotential
An der rumänischen Grenze hat sich die Zahl der Grenzübergänge etwa verdoppelt, es sind weitere Verbesserungen in der Planung. Zwischen Ungarn und Serbien wurden neben den bestehenden fünf Übergängen vier neue eröffnet und auch die Bahnverbindungen werden kontinuierlich modernisiert. Auch die Verkehrsanbindungen nach Slowenien haben sich in den vergangenen 15 Jahren deutlich verbessert.
Als problematisch bezeichnete Magyar die Situation an der Grenze zu Kroatien, wo auf 70 Kilometern kein einziger Grenzübergang existiert – ein negativer Rekord in der EU. Diese Situation sei unhaltbar und erfordere eine gemeinsame Lösung mit den kroatischen Partnern.
Eisenbahn leidet immer noch an Trianon
Die Situation bei den Bahnverbindungen ist weniger positiv, da es noch nicht gelungen ist, das durch die Grenzziehung von Trianon zerteilte Schienennetz zu erneuern. Magyar verwies auf acht Bahnübergänge zwischen Ungarn und der Slowakei, die zwar funktionsfähig wären, derzeit aber nicht genutzt werden. In den kommenden Jahren bleibt daher noch viel Arbeit zu erledigen – wofür natürlich auch Partner benötigt werden.
