Energieversorgung
Alternative aus Asien
Diese strategischen Meilensteine in den Beziehungen Ungarns zu Aserbaidschan nannte Außenminister Péter Szijjártó am Freitag in Budapest. Nach der 9. Sitzung des Gemeinsamen Wirtschaftsausschusses sprach Ungarns Chefdiplomat von einer stabilen und berechenbaren Partnerschaft und Freundschaft. Aserbaidschan gewinne eine wachsende Bedeutung bei der Gewährleistung der Energiesicherheit Ungarns.
Langfristiger Liefervertrag unterzeichnet
Nachdem die politischen Vereinbarungen getroffen wurden und die technischen Voraussetzungen für den Handel gegeben sind, wird Ungarn im Rahmen eines langfristigen Vertrags aus dem vorderasiatischen Land jährlich 1-2 Mrd. m3 Erdgas beziehen. Allerdings müsste die Infrastruktur noch gestärkt werden, was Szijjártó als „klassische Aufgabe für Brüssel“ bezeichnete. Er begründete das mit den Worten: „Wenn die EU die Diversifizierung der Gasversorgung ernst meint, müssen Gelder fließen, um die Infrastruktur in Südosteuropa zu modernisieren.“ Ein wichtiges Standbein der Zusammenarbeit im Energiesektor bedeuteten die Aktivitäten der MOL-Gruppe in Aserbaidschan, wo der ungarische Mineralölkonzern bereits 15% seiner Erdölförderung generiert.
„Ich habe Geheimtreffen nicht nötig.“
Péter Szijjártó unterzeichnete mit Arbeitsminister Sahil Babajew mehrere Abkommen, die eine Beteiligung ungarischer Firmen beim Wiederaufbau der Region Bergkarabach regeln. Die entsprechenden Firmen in den Bereichen Verkehrsinfrastruktur, Gesundheitsversorgung und Stadtwerke stünden bereit.
Auf der Pressekonferenz wies der Außenminister zugleich Spekulationen linksliberaler Medien zurück, er habe seinen Besuch in Minsk vor wenigen Tagen ausgenutzt, um insgeheim russische Partner zu treffen. „Wenn ich mit den Russen verhandeln will, dann fahre ich nach Moskau. Ich habe Geheimtreffen nicht nötig.“
