Erdbebenhilfe
Alle Retter wohlauf daheim
Insgesamt haben mehr als 165 ungarische Spezialisten mit knapp 30 Suchhunden in sieben Teams seit Dienstag nach Überlebenden gegraben. Nur wenige Stunden nach den Nachrichten vom Erdbeben befand sich die erste Hilfe auch aus Ungarn auf dem Weg, bis zum Sonntag konnten die ungarischen Helfer 35 Leben retten.
Die ersten Hilfstrupps verließen die Region am Samstag. Die Rettungsaktionen liefen rund um die Uhr, ungeachtet von strengen Nachtfrösten und mehr als 3.000 (!) Nachbeben mit Stärken bis zu 4,6 auf der Richterskala. Das Team HUBA Rescue24 des Baptisten-Hilfsdienstes mit 18 Mann und 8 Suchhunden konnte sieben Menschen in Antakya lebend bergen und ein weiteres halbes Dutzend in Ruinen identifizieren, die von anderen Rettungstrupps herausgeholt wurden. Der Kern des Teams war schon beim schweren Erdbeben von 1999 in der Türkei im Einsatz, der 19-jährige Marcell Mező wiederum erlebte hier seine „Feuertaufe“. Die Baptisten haben schon bislang Hilfsgüter im Wert von 10 Mio. Forint in die Türkei geliefert, die nächste Lieferung ist für Syrien bestimmt.

Das Hunor-Team des Katastrophenschutzes konnte bis Sonntagmittag 17 Menschen lebend bergen, darunter drei Kinder. Es handelte sich um die ersten ungarischen Helfer vor Ort. Der Transport erfolgte mit dem Airbus A319 der Ungarischen Armee, der auch Hilfsgüter und medizinische Teams mit Ärzten und Rettungssanitätern beförderte. Derweil hat die Ungarische Armee 50 Mannschaftszelte zur Verfügung gestellt, die am Wochenende von der türkischen Logistik in Dunaharaszti entgegengenommen wurden. Die TU Budapest schickte mit der gleichen Maschine vier Statik-Experten, die gemeinsam mit ihren Kollegen von der TU Istanbul beschädigte Gebäude im Erdbebengebiet auf ihre Einsturzgefahr hin untersuchen.
Der Reformierte Hilfsdienst war mit zwei Teams vor Ort und schickte bereits am Mittwoch die erste Lieferung mit Hilfsgütern im Wert von 15 Mio. Forint auf die Reise. Drei Menschen konnten allein bis Mittwoch gerettet werden. Der Ökumenische Hilfsdienst war mit seinen örtlichen Partnern im Raum Aleppo in Syrien in Einsatz. Für die Finanzierung des ersten Hilfspakets mit Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln und Decken gab allein Tesco Ungarn 20 Mio. Forint.
